Hat Ihre beste Freundin Sie als Trauzeugin auserkoren? Eine wirkliche Ehre und eine verantwortungsvolle Aufgabe. Denn Trauzeuginnen sollen auch dafür sorgen, dass der „schönste Tag des Lebens“ unvergesslich wird. Wir haben einige kreative Ideen für die To Do-Liste von Trauzeugen zusammengestellt. Damit können Sie beim Junggesellinnenabschied und am Tag der Hochzeit, egal ob auf dem Standesamt oder anderswo, garantiert punkten.
Den Brautkleidkauf begleiten
Die Pflichten und Aufgaben einer Trauzeugin sind vielfältig. Und jede ernsthaft bemühte Trauzeugin, die unter vielen anderen Freundinnen und Verwandten ausgewählt, der das Vertrauen der bride to be geschenkt wurde, möchte diesen Aufgaben so gut wie nur irgend möglich nachkommen. Das Brautkleid zu kaufen, ist meist die erste Bewährungsprobe des (mit Ausnahme der Mutter) wichtigsten weiblichen Beistands für die Braut. Schon in diesem häufig noch frühen Stadium der Hochzeitsvorbereitungen kann die Trauzeugin schon viel richtig und natürlich ebenso viel falsch machen. Damit letzteres ausgeschlossen ist, haben wir hier die besten Tipps in einer Art Checkliste, damit der Brautkleidkauf für die Eheaspirantin, ihre „best woman“ und die gesamte Entourage ein denkwürdiges Ereignis wird.
- Unabdingbar für einen guten Start: Die Adresse, den Weg zum Brautsalon, einen Parkplatz in Salon-Nähe und einen Ausweichparkplatz kennen, mögliche Verkehrsstoßzeiten beachten, Puffer einplanen und dafür sorgen, dass die Braut und alle, die sie zum Brautkleid-Shoppen begleiten, pünktlich und gut gelaunt im Geschäft eintreffen.
- Kleine Goodie-Bags für die Hauptperson und ihre Unterstützerinnen bereithalten. Als Inhalt bieten sich schokoladige Kleinigkeiten, eine Wasserflasche, Taschentücher und möglicherweise selbst gebastelte Kellen mit Daumen hoch- und Daumen runter-Zeichen an.
- Ein Smartphone mit genügend Akku für viele Fotos und eine Flasche Champagner und Gläser mitnehmen. Hier sollte jedoch zuvor mit dem Brautsalon abgestimmt worden sein, ob fotografiert werden darf und ob einige Gläschen zum Anstoßen nach erfolgter Brautkleidwahl nicht bereits im Laden bereitstehen.
- Das A und O für die perfekte Trauzeugin: Bitte bedenken, dass sich die Brautberaterin bestens auskennt, dass das Kleid vor allem der Braut gefallen muss, dass sie ihre Gedanken und Gefühle zuerst äußern sollte und dass nur bei einem wirklich unpassenden und unangemessenen Kleid ein feinfühlig geäußerter Ratschlag zu erfolgen hat.
- Nach dem Termin im Brautstudio die Ehekandidatin nicht gleich wieder sich selbst überlassen. Lieber die aufregende Brautkleid-Jagd in einem gemütlichen Café und bei einem netten Plausch zu einem angenehmen Abschluss bringen.
Den Junggesellinnenabschied planen
Kommen wir zu einem weiteren Punkt in unserem Trauzeugen-Guide: dem Junggesellinnenabschied. Der Junggesellinnenabschied (auch liebevoll oder vielleicht auch sprechfaul JGA abgekürzt) ist bei der Braut ebenso ersehnt wie gefürchtet. Denn oft werden unangenehme bis peinliche Aktionen geplant. Als gute Trauzeugin sollten Sie diese Tradition brechen und der Braut einen schönen Tag bereiten. Schließlich gilt der Junggesellinnenabschied als „der letzte Tag in Freiheit“.
Organisieren Sie z.B.
- einen Wellnesstag in einem exklusiven Spa,
- einen Tag am Meer (Sternenhimmel am Abend inklusive),
- eine Pyjama-Party (mit alten Freundinnen und vielen Erinnerungen) oder
- ein Essen im schicksten Restaurant der Stadt.
Der anschließende Club-Besuch muss nicht ausfallen, wird aber wesentlich eleganter vonstatten gehen, als nach einem Abend mit Saufspielen und albernen Verkleidungen. Zudem müssen Sie sich am nächsten Morgen nicht über einen ordentlichen Kater ärgern.
Auch eine kleine Reise übers Wochenende kann spannend sein, wenn alle Beteiligten mitmachen. Zum Beispiel nach
- London,
- Paris oder
- Amsterdam.
Viele europäische Städte sind schnell mit dem Flieger erreichbar und versprechen ein aufregendes Wochenende mit Clubbing, Shopping und einer schicken Hotelübernachtung.
Wenn Sie zuhause feiern, können Sie die Braut am „Tag danach“ mit einem entspannten Sekt-Frühstück überraschen, bei dem nur die engsten Freundinnen anwesend sein sollten. So haben Sie noch etwas Zeit den vorherigen Tag in Ruhe Revue passieren zu lassen.
Überraschung vor dem Standesamt
Die kleine Feier vor dem Standesamt sollten Sie schon vor dem großen Tag genau durchgeplant haben, denn während der Trauung sitzen Sie neben der Braut. Organisieren Sie daher frühzeitig Hilfskräfte, die draußen bereits alles vorbereitet haben, während Sie noch ihrer vornehmsten Trauzeugen-Pflicht, dem Leisten der bezeugenden Unterschrift, nachkommen. Besonders wichtig: Die Zeremonie darf auf keinen Fall gestört werden!
Lassen Sie bei der Planung Ihrer Kreativität freien Lauf. Es muss nicht immer der typische Sektempfang nach dem Standesamt sein:
- Stellen Sie eine kleine Cocktailbar auf. Am besten mit „in Schale geschmissenem“ Barkeeper. Zum Selbermachen der Drinks erhalten Sie hier einige Tipps.
- Engagieren Sie Musiker, die das Paar beim Herauskommen begrüßen. So kommt auch gleich die richtige Feierstimmung auf.
- Rollen Sie einen roten Teppich bis zum Auto aus. Das verleiht dem Moment eine besondere Eleganz.
- Bestellen Sie einen exklusiven Caterer, der, natürlich adrett eingekleidet, dem Paar und den Gästen leckere Canapés reicht. Auch Mini-Küchlein und Gebäckhappen lassen sich stilvoll arrangieren.
Sie können die kleinen Happen auch selbst machen. Überlegen Sie sich aber kreative Snacks, damit es nicht auf Käsespieße und belegte Brote hinausläuft.
Hier einige schöne Ideen:
Als gute Alternative zum Reiswerfen, das in vielen Standesämtern nicht mehr gern gesehen wird, und das Flecken auf dem Hochzeitskleid hinterlassen kann, bieten sich beispielsweise Wedding Bubbles an. Wenn Sie diese an die Gäste verteilen, wird das Brautpaar von einem Meer aus Seifenblasen empfangen. Inzwischen braucht es nicht mal mehr viel Recherche im Internet, die Trauzeugen vornehmen müssen, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Seifenblasen für die Hochzeit gibt es auch im größten und bekanntesten Online-Shop**:
- LOVE IS IN THE AIR...
- HERZALLERLIEBST –...
- STRAHLENDE GESICHTER...
- TRAUMHAFTE FOTOS –...
Vorsicht mit weißen Tauben: Sie sehen zwar wunderschön aus, das Risiko eines beschmutzten Kleides ist aber hoch. Und das kann der Braut den gesamten Abend vermiesen.
Auf der Hochzeitsfeier
Ist eine Trauzeugen-Rede Standard oder gar Tradition auf einer Hochzeit? Diese oft (mit ein wenig vor Angst zitternder Stimme) gestellte Frage einer frischgebackenen Trauzeugin ist eher mit „nein“ zu beantworten. Die Reden des Brautvaters und des Bräutigams sind hierzulande – anders als etwa in England oder den USA – häufiger anzutreffen, als eine Rede von Trauzeugin oder Trauzeuge. Wer es allerdings als Teil seiner Verpflichtungen begreift, eine Trauzeugen-Rede zu halten, wird vom wichtigsten Paar des Tages und von der Schar der Hochzeitsgäste sicher mit offenen Ohren empfangen werden. Freilich sind auch bei diesem möglichen Punkt der To Do-Liste einige Fallstricke gekonnt zu umtanzen. Hierfür sind folgende Tipps wichtige Basispunkte oder gar feststehende Regeln:
- Die verantwortungsbewusste Trauzeugin fragt sich und andere, wie viele Reden am Hochzeitstag insgesamt geplant sind und entscheidet sich – wenn sie sich in einen Marathon von mehr als drei Reden einreihen würde – für die vornehme Zurückhaltung.
- Falls andere Reden geplant sind, sollte dem Brautvater, dem Bräutigamvater und den jeweiligen Großeltern der Vortritt gelassen werden. Vor anderen Gästen als diesen engsten Verwandten haben Trauzeugen dann durchaus Vorrang. Hält der Bräutigam selbst ebenfalls eine Rede, so bildet diese zumeist den krönenden Abschluss.
- Bitte recht laut und deutlich! Bei einer Familienfeier ist es nur natürlich, dass auch ältere Herrschaften zugegen sind. Dafür, dass diese der liebevoll vorbereiteten Ansprache ebenfalls folgen können, ist eine gewisse Lautstärke erforderlich. Zudem gilt es oft kleinere Nebengeräusche wie Huster, Nieser und Räusperer zu übertönen und auch etwas größere Räumlichkeiten zu beschallen.
- Außerordentlich wichtig ist es, die Zeit im Blick zu behalten. Auch bei der lustigsten Ansprache geht den geneigten Zuhörern irgendwann die Geduld aus. Fünf Minuten sind eine optimale Länge für die Trauzeugen-Rede und zehn Minuten sollten lieber nicht überschritten werden.
- Nicht verzetteln! Einer Rede, die Wort für Wort vom Blatt abgelesen wird, können das Brautpaar und die Gäste oft nur unter vermehrter Anstrengung folgen. Die kluge Trauzeugin übt ihre Ansprache daher einige Male laut vor dem Spiegel oder vor unbeteiligten Zuhörern und verlässt sich auf ihr Erinnerungsvermögen und auf Stichworte. Auf diese Weise kommt eine lockere Rede zustande, die Platz für Spontanität lässt. Gehen Sie doch zum Beispiel noch auf kleine, witzige Begebenheiten der zurückliegenden Stunden ein!
- Und was ist nun – abgesehen von möglichen Begebenheiten des aktuellen Tages – der Stoff, aus dem gute Trauzeugen-Reden gemacht sind? Unser Tipp: Wenn eine Rede emotional ist, ist schon viel gewonnen. Zeigen Sie als Trauzeugin, wie gut Sie die Braut und vielleicht auch ihren Auserwählten kennen. Lassen Sie kleine, nette Anekdoten, die Ihnen zu einem von beiden oder beiden einfallen, einfließen. Flechten Sie gekonnt Dinge ein, die für Lacher sorgen. Glauben Sie uns: Die Gäste sind mehr als bereit dazu, auf Ihre wohlvorbereiteten Witze einzusteigen. Aber: Seien Sie sich bei allen Ihren lustig gemeinten Äußerungen auch sicher, dass diese in der richtigen Weise aufgefasst werden. Auch hier hilft wieder der Rat unvoreingenommener Zuhörer, denen die Rede vorab vorgetragen wird.
Ein schönes Beispiel einer gereimten und gesungenen Trauzeugen-Rede zeigt folgendes Video:
Nicht jedes Brautpaar mag Hochzeitsspiele. Klären Sie daher im Vorfeld, ob die Frischvermählten derartige Überraschungen wünschen. Denn auch kleine Spiele können dem Abend schnell die Stimmung nehmen.
Setzen Sie stattdessen auf Highlights, die die Feierlichkeit nicht stören und trotzdem in Erinnerung bleiben.
Engagieren Sie einen Schnellzeichner!
Dieser Künstler mit der schnellen Auffassungsgabe und dem flinken Zeichenstift porträtiert das Paar und die Gäste während des Abends. Für Lacher sorgt ein Karikaturist. Die Bilder können Sie später in einem Buch sammeln und als Erinnerung dem Brautpaar schenken. Eine andere Möglichkeit ist es, dass jeder Gast, der sein Porträt behalten möchte, dies für den Betrag kauft, der ihm das Bild wert ist und dass die Einnahmen einen Zuschuss für die Hochzeitsreisekasse bilden. Falls das Paar auf der Trauminsel Mauritius flittern möchte, haben wir in unserem Beitrag „Die Flitterwochen auf Mauritius planen“ übrigens viele wertvolle Tipps.
Sammeln Sie gute Wünsche!
Jeder Gast darf einen Sinnspruch oder eine Widmung aufschreiben. Diese sammeln Sie später, drucken Sie auf kleine Zettel und übergeben Sie dem Brautpaar in einer Kiste, die sie in schlechten Zeiten an die Hochzeit erinnern soll. Das ist gleichzeitig ein hilfreicher Beziehungskitt für schwierige Phasen der Ehe und funktioniert nicht nur mit Zetteln in einer Kiste. Längst gibt es auch Bilderrahmen, in die zum Beispiel kleine Holzherzen hineingeworfen werden können, auf denen die Gäste ihre guten Wünsche notiert haben**:
- Genießen Sie DIY...
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Präsentieren Sie einen Überraschungsgast!
Ein schwieriges Unterfangen mit kniffeliger Organisation, aber ein wirklicher Freundschaftsdienst. Wenn Sie wissen, dass die Braut einen ganz besonderen Menschen auf der Hochzeit vermisst: Setzen Sie alles daran, diesen zu finden. Es könnte einer der emotionalsten Momente des Abends werden.
Ein Hinweis: Lange Zeit waren Himmelslaternen als mitternächtliche Überraschung für das Brautpaar sehr beliebt. Diese sind allerdings in den meisten Bundesländern verboten, in anderen brauchen Sie eine Genehmigung. Erkundigen Sie sich daher unbedingt nach den Vorschriften, wenn Sie diese, zugegeben sehr romantische, Tradition fortführen möchten.
Grundsätzlich gilt: Vermeiden Sie Überraschungen, die die Eheleute lächerlich machen oder sie veralbern. Das Brautpaar soll sich an diesem Abend vollkommen wohlfühlen und nur positive Erinnerungen mitnehmen.
Das Hochzeitspaar steht im Mittelpunkt – nicht nur auf dem Standesamt
Zum Schluss bleibt zu sagen: Den Mittelpunkt des Tages muss immer das Hochzeitspaar bilden. Also egal, welche Überraschungen Sie als Trauzeugin planen, richten Sie alles auf die frisch Getrauten aus und halten Sie sich selbst so weit wie möglich im Hintergrund. Dann wird die Feierlichkeit mit Sicherheit ein Erfolg!
Hier finden Sie weitere interessante Informationen:
- ABC für Trauzeuginnen
- Trauzeugen-Aufgaben mit Checkliste
- Tipp-Sammlung zur ultimativen DIY-Hochzeit (beim Selbermachen von Einladung, Tischdeko und Co. können Trauzeugen auf viele Arten unterstützen)
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