Berufsleben

„Die Clintons aus Niedersachsen“ so hieß ein Kapitel in der Biographie von Hiltrud Schröder, der Ex-Ehefrau von Gerhard Schröder. Ihre Nachfolgerin an der Seite des Altbundeskanzlers Doris Schröder-Köpf wird diesen Begriff in Zukunft aller Voraussicht nach mit Leben füllen: 2013 kandidiert sie für den niedersächsischen Landtag. Und strebt damit nach der aktiven politischen Rolle, die Hillary Clinton als Außenministerin der Vereinigten Staaten seit Jahren erfolgreich ausfüllt.

Nicht, dass sich Frau Schröder-Köpf bisher aus politischen Fragen herausgehalten hätte: schon 1987 war sie für die Bildzeitung als Parlamentskorrespondentin in Bonn tätig. Und hatte auch später des Öfteren ein entscheidendes Wort mitzureden. Im Jahr 2003 wurde die damalige Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul vom Spiegel mit den Worten zitiert: „Wenn du wirklich was erreichen willst, dann musst du Doris anrufen“.

Es scheint sich tatsächlich ein neuer Trend anzudeuten. Die Rolle der „Frau im Hintergrund“ die für ihren „starken Mann“ zurücksteckt ist ein Auslaufmodell. Ein weiteres prominentes Beispiel ist Michelle Müntefering. Sie plant ihren Einzug in den nächsten deutschen Bundestag. Eine verheißungsvolle politische Karriere war ihr bereits frühzeitig von Peer Steinbrück prophezeit worden. Das war im Jahr 2005. Inzwischen hat sich das damalige Nachwuchstalent gemausert, ist Mitglied im Landesvorstand der SPD für Nordrhein-Westfalen und Stadtverordnete von Herne. Ihr geht es darum, dass auch junge Menschen die Politik in Deutschland aktiv mitgestalten. Bei der Verjüngung des Deutschen Bundestages hat das ganz konkrete Folgen: ihr Ehemann Franz Müntefering wird zur nächsten Bundestagswahl nicht mehr für den Bundestag kandidieren. Sollte Michelle Müntefering ihr Mandat erringen, könnte er dann ganz für sie da sein.

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Sich ein Vorbild nehmen – aber richtig.

Als Hillary-Clinton-Effekt wird aber nicht nur das Streben von Ehefrauen erfolgreicher Politiker in die Parlamente bezeichnet. Nach einer Studie der Texas Christian University handelt es sich beim Hillary-Clinton-Effekt um folgendes Phänomen: es kommt weniger darauf an, wen man sich zum Vorbild nimmt, als aus welchen Gründen. Wer Hillary Clinton lediglich bewundert, insgeheim aber denkt, sie habe im Leben einfach nur Glück gehabt, zieht weniger Nutzen aus diesem Vorbild als jemand, der davon ausgeht, dass sich Frau Clinton alles selbst erarbeitet und im Leben ihre Frau gestanden hat.

Ganz konkret zeigten dass die Ergebnisse eines Mathematik-Tests, den beide Personengruppen absolvierten. Mit deutlich besseren Ergebnissen für die Anhänger der „Selfmadewoman“ Hillary Clinton.

Bei Schröder-Köpf und Münterfering kann man sich sicher sein, welcher Gruppe sie zuzuordnen sind: beide haben ihr Handwerk von Grund auf gelernt und sich die Sporen verdient mit denen sie in Zukunft die Politik in Deutschland vorantreiben werden.

- Artikel vom MjcuMDEuMjAxMg==

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