Selbstverteidigung für FrauenSport

Lernen Sie, sich zu wehren! Selbstverteidigung für Frauen

„Mir kann das nicht passieren!“ – wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört? Und wie falsch ist er! Jede Frau kann ein Opfer von Gewalt werden. Darum ist es besonders wichtig, zu lernen, wie man sich verteidigt und wehrt. Wir möchten uns daher mit dem Thema „Selbstverteidigung für Frauen“ beschäftigen und über Grundlagen und Verteidigungsmethoden informieren, die Ihnen helfen sollen, einen Einblick in die Thematik zu erhalten.

Vielleicht haben Sie danach ja Lust, einen Selbstverteidigungskurs zu besuchen und zu lernen, wie Sie der Gefahr eines Angriffs entgegentreten können. Wir würden uns freuen!


Gewalt gegen Frauen in Deutschland – Von Passau bis Hamburg

Gewalt gegen Frauen ist weltweit ein großes Thema. Etwa jede dritte Frau in Deutschland macht laut offizieller Statistiken in ihrem Leben Gewalterfahrungen.

Laut einer Umfrage der „Brigitte“ fürchten sich 23% der befragten Frauen vor Gewalt:

Die Ängste von Frauen

Und die Angst ist nicht unbegründet. Besonders Sexualdelikte haben laut Bundeskriminalamt gegenüber Frauen nicht nur in Hamburg und Köln oder München in den letzten Jahren zugenommen:

Gewaltstatistik in Deutschland

Im Gegensatz dazu ist die Zahl anderer Delikte gesunken.

Leider lässt sich laut Statistiken des Bundeskriminalamtes auch belegen, dass immer noch die meisten Sexualverbrechen an Frauen von Verwandten und Bekannten verübt werden:

Gewalt gegen Frauen in Deutschland

Das macht es für viele Frauen besonders schwer, sich zu wehren. Daher nehmen sich immer mehr Organisationen dieses Themas an und rufen Frauen auf, sich zu verteidigen, wie z.B. die Aktion „One billion rising“, die seit 2012 weltweit zum „Nein!“ zu Gewalt gegen Frauen aufruft.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Aktion „Gewalt gegen Frauen – Nicht mit uns!“ ins Leben gerufen, der Mädchen und Frauen aufruft, an Selbstverteidigungskursen teilzunehmen:

Trotzdem steigt die Zahl der Gewaltdelikte an Frauen. Dadurch, dass aber auch das Angebot an Selbstverteidigungskursen steigt, finden immer mehr Frauen den Mut, sich zu wehren.


Jeder hat das Recht auf Selbstverteidigung

Rechtliche Grundlage für die Selbstverteidigung ist der „Notwehrparagraph“, § 32 StGB. Dieser erlaubt jedem Bürger die Verteidigung in Notwehr:

„(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtwidrig.“

„ (2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.“

Die Definition der Notwehr ist also Auslegungssache. Ist Ihr Angreifer Ihnen körperlich überlegen, haben Sie aber jedes Recht, sich mit allen Mitteln zu verteidigen, um sich selbst zu schützen, auch wenn Sie dabei unter Umständen die Grenzen der Notwehr überschreiten, denn §33 StGB besagt:

„Überschreitet der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken, so wird er nicht bestraft.“

Es handelt sich dann um einen Notwehrexzess, der unbedingt vermieden werden sollte, vor allem, wenn Sie ein Selbstverteidigungssystem gut beherrschen. Ein Blackout kann allerdings in einer Paniksituation immer passieren und so sind Opfer von Gewalt, die sich gegen einen rechtswidrigen Angriff wehren, aber die Situation falsch einschätzen und überreagieren, vor Bestrafung in der Regel geschützt.


Legale Selbstverteidigungswaffen im Überblick

In Deutschland sind einige Hilfsmittel zur Selbstverteidigung legal, allerdings nicht immer empfehlenswert. Oft besteht auch für das Opfer eines Angriffs ein erhöhtes Verletzungsrisiko oder die Wirksamkeit der „Waffe“ ist im Ernstfall fraglich.

Wir möchten uns die legalen Selbstverteidigungswaffen genauer ansehen und den Nutzen zur Selbstverteidigung für Frauen beleuchten.

In Deutschland sind der Besitz von

  • CS-Gas,
  • Pfefferspray,
  • Gaspistolen,
  • Elektroschockern,
  • Schlagstöcken,
  • Kubotan und
  • Hand-Alarmgeräten

legal. Außerdem sind feststehende Messer erlaubt, deren Klinge eine Länge von 12 cm nicht überschreitet. Zudem sind Geräte wie z.B. taktische Taschenlampen, die aus dem Polizeidienst bekannt sind, und Selbstverteidigungsschirme erlaubt. Sie werden allerdings gerade von Frauen selten genutzt und sind eher bei Kampfsportlern beliebt.

Interessant zur Überführung eines Gewalttäters sind Farb Gel-Sprays. Diese richten zwar keinen Schaden an, wie es z.B. das CS-Gas tut, markieren aber den Angreifer mit einer Farbe, die für mehrere Tage weder von der Kleidung noch von der Haut zu entfernen ist. Die Polizei hat so die Möglichkeit, Täter schnell zu überführen.

Alle aufgeführten legalen Waffen haben ihre Funktion zur Selbstverteidigung, haben aber auch bedeutende Nachteile. Hier eine Nutzen-Risiken-Aufstellung:

VorteileNachteile
CS-Gas
  • Angreifer wird sofort durch Reizung der Augen und Atemwege außer Gefecht gesetzt
  • mit Prüfzeichen ab 14 Jahren erlaubt
  • wirkt bei 20% der Menschen nicht oder nur eingeschränkt
  • große Gefahr der Selbstverletzung
  • kann gefährliche Allergien auslösen
  • kann nicht in geschlossene Räumen eingesetzt werden
Pfefferspray
  • sofortige Reizung der Augen und Schleimhäute
  • kann nicht in geschlossenen Räumen eingesetzt werden
Gaspistole
  • sieht aus wie eine echte Waffe
  • sieht aus wie eine echte Waffe, kann zur Eskalation führen
  • erhebliche Verletzungsgefahr für den Angreifer
  • kann nicht in geschlossenen Räumen eingesetzt werden
  • Sie benötigen zum Mitführen den kleinen Waffenschein
Elektroschocker
  • macht einen Angreifer sofort kampfunfähig
  • kann nur im Nahkampf eingesetzt werden
  • kann tödlich sein
Schlagstock
  • große Schlagkraft
  • unhandlich und nichts für Anfänger
  • Achtung bei Schlagstöcken: Der Besitz ist legal, das Mitführen in der Öffentlichkeit jedoch nicht!
Kubotan
  • klein und handlich
  • eine effektive Selbstverteidigung braucht Übung
Hand-Alarmgerät
  • klein, handlich und sehr laut
  • auch bei Tieren, z.B. Hunden wirksam
  • keine Gefahr der Selbstverletzung
  • können einen Angreifer nur erschrecken, nicht verletzen
  • in abgelegenen Gebieten nutzlos

Das größte Risiko liegt aber darin, dass jede Waffe, die Sie benutzen, auch gegen Sie gerichtet werden kann. Daher: Vorsicht im Umgang mit Waffen, auch wenn sie legal sind. Besser ist es, sich einfache Techniken selber anzueignen. Tipps zur Selbstverteidigung für Frauen finden Sie in unserem Beitrag „Die besten Tricks und Tipps zur Selbstverteidigung“.

Auch im Vergleich können viele Selbstverteidigungswaffen nicht punkten. Im Video werden Pfefferspray, Elektroschocker, Schreckschuss-Pistole, Self Defense Stick und die Verwendung von Alltagsgegenständen im Alltag getestet:

Es lässt sich also grundsätzlich sagen, dass die Verwendung von Waffen zur Selbstverteidigung für Frauen nicht immer hilfreich ist. Meistens lenkt z.B. das „aus der Tasche holen“ vom eigentlichen Angriff ab und kostet wertvolle Sekunden.

Ein ausgereiftes Selbstverteidigungssystem zu erlernen hingegen gibt Ihnen die Möglichkeit, direkt auf einen Übergriff zu reagieren. Unserer Meinung nach die bessere Variante der Gegenwehr.


Lernen Sie, sich selbst zu verteidigen!

In Deutschland gibt es in jeder Stadt die Möglichkeit, Selbstverteidigung zu erlernen. Wichtig ist, sich für seriöse Angebote zu entscheiden, in denen Techniken beigebracht werden, die auch im Ernstfall anwendbar sind. Unser Einblick in die Grundlagen der „Selbstverteidigung für Frauen“ soll dabei möglichst gut helfen, den richtigen Kurs vor Ort zu finden.

Selbstverteidigung für Frauen ist reine Physik

Wer die Logik eines Kampfes verstehen will, um diese möglichst effektiv einzusetzen, sollte sich mit Physik auseinandersetzen. Denn gerade ein Kampf zwischen ungleichen Gegnern, wie es besonders bei gewaltsamen Übergriffen der Fall ist, benötigt Tricks und Techniken, die einen

  • Größen-,
  • Gewichts- oder
  • Kraftunterschied

ausgleichen.

Sie müssen keine Formeln lernen, um Selbstverteidigung anzuwenden. Es ist aber hilfreich zu wissen, welche physikalischen Regeln im Kampf genutzt werden. Wenn Sie die Logik von Hebelwirkung, kinetischer Energie und vielen anderen physikalischen Gesetzen verstanden haben, können Sie gelernte Verteidigungstechniken wesentlich erfolgreicher einsetzen.

Psychische Selbstverteidigung für Frauen – Überlegenheit durch Selbstbewusstsein

Eines werden sie in jedem Selbstverteidigungskurs lernen: Die wichtigste Voraussetzung der Selbstverteidigung für Frauen ist nicht die Kraft oder das Gewicht, sondern das Selbstbewusstsein und die Bereitschaft, sich überhaupt zu wehren. Frauen fallen oft in eine Schockstarre, anstatt Stärke zu zeigen. Deswegen wird in solchen Kursen auch geübt, einen Angreifer selbstbewusst anzusprechen und mit lauter Stimme abzuweisen. So kann man oft von vorneherein Gewalt entgegenwirken.

Mit einem starken Auftreten fällt es Ihnen leichter, verbal Ihre Grenzen aufzuzeigen. Behalten Sie immer im Kopf: Täter suchen sich Opfer, keine Gegner. Sobald Sie nicht wie ein Opfer auftreten und sich nichts gefallen lassen, können Sie Situationen von Anfang an entschärfen.

Aber selbst wenn es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt, schöpfen Sie aus Ihrem Kampfgeist – Sie sind nur so stark, wie Sie es sich zutrauen!

Selbstverteidigungskurse müssen effektiv sein

Natürlich können Sie jeden Kampfsport auch zur Selbstverteidigung erlernen, aber wie schon erwähnt: Die Fähigkeit einen Gegner in kürzester Zeit kampfunfähig zu machen, erlernen Sie schneller und effektiver bei dauerhaften Selbstverteidigungskursen. Und: „Übung macht den Meister!“

In Kursen trainieren Sie Möglichkeiten der Deeskalation und Vermeidung des Kampfes und einfache, aber wirkungsvolle Methoden, den Gegner schnell außer Gefecht zu setzen. Bei der Verteidigung können auch Alltagsgegenstände, wie Schirme oder Schuhe, als Waffe zum Einsatz kommen. Alles, was Sie bei sich tragen oder in direkter Umgebung finden, ist also zur Verteidigung brauchbar, Sie müssen nur lernen, wie Sie damit kämpfen können.


Dauerhaft einen Selbstverteidigungskurs belegen

Und so wie der DOSB rufen auch wir zur Selbstverteidigung auf. Sie brauchen weder besondere sportliche Vorkenntnisse, noch das „Idealgewicht“. Jeder kann Selbstverteidigung erlernen. Der angenehme Nebeneffekt ist, dass Sie bei regelmäßigem Training auch die körperliche Kondition verbessern.

Der wichtigste Grund, einen Kurs zu belegen, sollte allerdings die Verbesserung der Fähigkeiten zur Selbstverteidigung sein. Jede Frau kann sich wehren! Wenn Sie nur gut genug ausgebildet ist. Wir raten dazu, nicht nur einen Wochenendkurs zu belegen, denn einfache Grundtechniken, die nicht dauerhaft geübt werden, werden Ihnen wenig nutzen, wenn Sie angegriffen werden.

Selbstverteidigung bedeutet aber nicht nur, sich körperlich zu wehren, sondern auch, einen Kampf von Grund auf zu verhindern, z.B. durch den Mut, sich lautstark verbal zu wehren, schon bevor es zu körperlichen Übergriffen kommt oder den Angreifer durch offensives und selbstbewusstes Auftreten zu verunsichern. Auch das will gelernt sein.

Denn gerade wenn Sie Ihrem Gegner körperlich unterlegen sind, ist es oberstes Ziel, einem Kampf aus dem Weg zu geben. Übrigens ein wichtiger Grundsatz der Kampfkunst:

„Die höchste aller Leistungen ist, den Gegner zu unterwerfen, ohne mit ihm zu kämpfen.“

Eine weise Aussage vom chinesischen Feldherrn Sun Zi, die Sie beherzigen sollten.


Was ist der Unterschied zwischen Selbstverteidigung und Kampfsport?

Allerdings besteht ein grundlegender Unterschied zwischen Selbstverteidigung und Kampfsport. Selbstverteidigung ist auf Effizienz ausgerichtet. Man lernt, den Gegner in kürzester Zeit auszuschalten, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Kampfsport hingegen ist auf den Wettbewerb ausgerichtet und wie der englische Name „martial arts“ schon sagt, eine Kunstform des Kampfes, die besonderen Wert auf Ästhetik legt. Hier soll niemand ernsthaft verletzt werden, auch wenn viele Kampfsportler dazu in der Lage wären. Man setzt eine erlernte Technik ein, die im Regelwerk klar abgesteckt ist, wie z.B. beim Boxen.

Eine Selbstverteidigungsform wird Ihnen also im Ernstfall eher helfen, da Sie unterschiedlichste Methoden lernen, Ihr Leben zu verteidigen. Denn „In der Selbstverteidigung gibt es keine Fairness“:


Wir möchten Ihnen folgende Selbstverteidigungstechniken näher bringen:

Einige davon beruhen auf alten, asiatischen Kampfkünsten, andere entstammen militärischen Techniken. Welche Methode am ehesten Ihren Ansprüchen und Fähigkeiten entspricht, sollten Sie entscheiden, wenn Sie sich alle Techniken näher angesehen haben. Zudem sollten Sie die Wahl davon abhängig machen, welcher Kurs bei Ihnen vor Ort angeboten wird.

Die israelische Selbstverteidigung Krav Maga

Die Ursprünge des Krav Maga, eine der heute beliebtesten Selbstverteidigungstechniken, liegen in Israel. Ins Deutsche übersetzt bedeutet „Krav“ soviel wie „Kampf“ und „Maga“ „Kontakt“. Es handelt sich also um einen klassischen Kontaktkampf, der seit den späten 40er Jahren in der israelischen Armee als militärische Nahkampfmethode unterrichtet wurde.

Im Video erhalten Sie einen Einblick in die Techniken des Krav Maga:

Bei dieser Selbstverteidigungsmethode handelt es sich um einen waffenlosen Kampf, allerdings werden Alltagsgegenstände sinnvoll eingesetzt. In Europa und den USA gibt es inzwischen viele unterschiedliche Krav Maga-Strömungen.

Die grundsätzlichen Lehrinhalte sind allerdings gleich:

  • Konfliktvermeidung / Deeskalation
  • Gefahren frühzeitig erkennen
  • Erlernen von Kampftechniken
  • Verwendung von Alltagsgegenständen
  • Kampf unter realitätsnahen Stress-Bedingungen

Oberstes Ziel ist es, einen Angriff möglichst unbeschadet zu überstehen. Regeln und Philosophien existieren im Krav Maga nicht. Das sollte allerdings grundsätzlich für alle Selbstverteidigungsarten gelten. Denn Ihr Gegner wird sich auch an keinerlei „Gentlemen’s agreements“ halten.

Sie möchten einen Krav Maga Kurs belegen?

Krav Maga-Kurse werden deutschlandweit in fast allen größeren Städten angeboten:

Der Wendo-Kurs von Frauen für Frauen

Wendo hat einen besonderen Bezug zur Selbstverteidigung für Frauen, denn die Methode wurde speziell zur Verteidigung für Frauen und Mädchen entwickelt. Übersetzt bedeutet „Wendo“ soviel wie „Weg der Frauen“.

Auch wenn der Name asiatisch klingt, wurde die reine Verteidigungstechnik wahrscheinlich in der Frauenbewegung der 70er Jahre in Kanada entwickelt. Daher werden die Techniken des Wendo auch heute noch nur von Frauen für Frauen unterrichtet.

Ein Wendo-Video aus Toronto zeigt, dass es beim Wendo nicht nur um körperliche Verteidigung geht:

Sie lernen, sich selbst zu behaupten und sich lautstark zu wehren. Die erlernte Opferhaltung soll abtrainiert werden. Die Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Denn je klarer Sie einem Gewalttäter gegenübertreten, desto weniger kann er das „Opfer“ in Ihnen sehen, das er sucht.

Grundsätzlich wird in Wendo-Kursen Folgendes vermittelt:

  • Grenzen setzen (verbal und körperlich)
  • eigene Grenzen entdecken
  • Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Befreiungs- und Angriffstechniken

Wendo-Schülerinnen sollen lernen, „Nein!“ zu sagen und über sich selbst zu bestimmen. Sie folgen also den Grundlagen der modernen Frauenbewegung. Und, wenn man davon ausgeht, dass die meisten Angriffe schon bei lautstarker verbaler Gegenwehr abgebrochen werden, sind Sie damit erfolgreich.

Haben wir Ihr Interesse an einem Wendo-Kurs geweckt?

Wendo-Kurse sind deutschlandweit in fast allen größeren Städten zu finden:

Wing Tsun Training für Frauen

Der Selbstverteidigungsart „Wing Tsun“ (oder auch Wing Chun, übersetzt mit „Ode an den Frühling“) liegt eine Legende zugrunde, nach der die Nonne Ng Mui die Technik entwickelt hat, um schwächeren Menschen zu ermöglichen, sich gegen stärkere Gegner zu wehren. Diese Methode brachte sie einer anderen Frau bei: Yim Wing Chun, nach der die Kunst schließlich benannt wurde.

Ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht, kann man heute nicht mehr nachvollziehen. Die Legende ist aber gerade für Frauen ansprechend. Heute haben sich daher viele Anbieter auf reine Frauenkurse spezialisiert.

Wing Tsun beruht auf 4 Prinzipien, die Schülerinnen verinnerlichen sollen, während Sie die Kampftechniken erlernen:

  1. Ist der Weg frei, Stoß vor!
  2. Ist der Weg nicht frei, bleib kleben!
  3. Ist die Kraft des Gegners größer, gib nach!
  4. Zieht sich der Gegner zurück, folge!

Einfache Grundaussagen, die aber den gesamten Selbstverteidigungsstil prägen. Wichtig ist aber zu wissen: Wing Tsun setzt in erster Linie auf die Vermeidung eines Kampfes (Was Sifu Maria Grothe zu der von ihr praktizierten Kampfkunst sagt, erfahren Sie in unserem Interview „Wing Chun: Wenn Angriff und Abwehr eins sind„).

Bei einem körperlichen Angriff soll man aber in der Lage sein, sich schnell und wirksam zu wehren:

Allerdings sei auch hier wieder betont, dass man solche beeindruckenden Techniken nur durch langes, kontinuierliches Training erlernt.

Wing Tsun-Kurse für Frauen

Sie möchten gerne die Kampftechniken des Wing Tsun erlernen? Deutschlandweit gibt es viele Kurse für diese Kampftechnik, die ausschließlich Teilnehmerinnen zulassen:

Gewaltlose Selbstverteidigung – Aikido

Auch wenn Sie Gewalt ablehnen, sollten Sie sich verteidigen können. Eine vollkommen gewaltlose Technik der Selbstverteidigung ist das Aikido. Dem Angreifer wird kein Schaden zugefügt, da bei der erst Anfang des 20. Jahrhunderts in Japan entwickelten Methode kein Angriff erfolgt.

Oberste Ziele sind Abwehr und Sicherung. Das bedeutet, die Kraft des Gegners wird

  1. abgewehrt und
  2. gegen den Angreifer gerichtet.

Technisch besteht Aikido hauptsächlich aus

  • Würfen und
  • Haltechniken.

Schläge oder Tritte kommen nicht zum Einsatz.

Ein altes Gleichnis verdeutlicht die Philosophie des Aikido: Wenn ein starker Sturm weht, wird sich die Trauerweide im Wind biegen und so das Unwetter überstehen. Die starke Eiche hingegen bricht.

Die Angriffsenergie des Gegners soll also nicht blockiert, sondern umgeleitet werden, um ihn kurzzeitig kampfunfähig zu machen.

Wenn Sie Aikido lernen, entscheiden Sie sich also für die wohl friedlichste „Kampftechnik“, können sich aber trotzdem wirkungsvoll verteidigen.

Mit Ju-Jutsu Techniken einen Angriff abwehren

Ju-Jutsu, die „sanfte Kunst“, wurde aus unterschiedlichen Kampfstilen wie

  • Karate,
  • Judo,
  • Aikido,
  • Jiu Jitsu

und einigen mehr zu einem modernen Selbstverteidigungssystem zusammengestellt, dass für jeden geeignet ist und übrigens aus Deutschland stammt.

Grundsätzlich ist die Technik defensiv ausgerichtet. Die Kraft des Gegners soll durch Zurück- und Ausweichen genutzt werden, um ihn zu besiegen. Zudem werden wirksame Kampfmethoden unterrichtet, die einen Angreifer entwaffnen und wehrlos machen sollen.

Hier eine Übersicht der wichtigsten Lehrinhalte:

  • Abwehrtechniken
  • Schlag-, Tritt- und Wurftechniken
  • Falltechniken und Bodenkampf
  • Würge- und Hebelgriffe
  • Waffenabwehr
  • Training unter Stressbedingungen

Der große Vorteil von Ju-Jutsu ist, dass Sie schnell lernen, sich auch gegen stark überlegene Gegner durchzusetzen. Ein Grund, warum diese Selbstverteidigungsart so beliebt bei Polizei und Sicherheitskräften ist.

Auch Kinder können lernen, sich mit Ju-Jutsu gegen erwachsene Angreifer zu wehren. Vielleicht bietet sich ja ein Kurs in Ihrer Region an, in dem Sie zusammen mit Ihren Kindern lernen, sich zu verteidigen.

Sicherheit im Angriff – Ju-Jutsu Kurse

Diese in Deutschland entwickelte Verteidigungstechnik wird hierzulande entsprechend häufig in Kursen angeboten:

Weitere Selbstverteidigungskurse speziell für Frauen

Neben den bereits vorgestellten Selbstverteidigungstechniken gibt es eine ganze Reihe weiterer Bewegungstechniken, die zur Selbstverteidigung geeignet sind.

Die eigenen Stärken entdecken

Selbstverteidigung zu erlernen hilft jeder Frau, sich gegen zumeist männliche Angreifer zu wehren. Dazu benötigen Sie aber nicht nur eine intelligente Kampftechnik, sondern auch ein starkes Selbstbewusstsein, um sich aus der Rolle des Opfers zu befreien. Auch dieses Selbstwertgefühl erhalten Sie in Selbstverteidigungskursen, besonders, wenn diese nur für Frauen sind.

Selbstverteidigung für Frauen in jedem Alter

Als erwachsene Frau ist die Angst vor Gewalttaten oft groß und Vorsicht berechtigt. Aber auch Kinder und Senioren bzw. Frauen ab 50 werden zunehmend Opfer von Angriffen. Deswegen richten sich mittlerweile speziell Selbstverteidigungsangebote direkt an diese Altersklassen.

Selbstverteidigung für Kinder

Eine gute Vorbereitung auf reale Gefahrensituationen sind sogenannte Selbstbehauptungskurse, in denen Kinder lernen, Nein zu sagen und im Notfall richtig zu reagieren. Wer sein Kind zusätzlich vorbereiten und stärken will, kann es ab etwa 6 Jahren zum Kampfsport schicken – davor macht das wenig Sinn, da hinter Kampfsportarten viel Disziplin und Verständnis für die eigene Kraft steht.

Selbstverteidigung ab 50

Mit dem Alter lässt die Kraft und Beweglichkeit nach, die man für eine effektive Selbstverteidigung braucht. Selbstverteidigung für Senioren und Menschen ab 50 beinhaltet deswegen nur einfache Techniken und legt stattdessen mehr Fokus auf Selbstschutz – Deeskalation ist besonders im Alter der wichtigste Teil der Selbstverteidigung. Im Zweifelsfall sollte man einer Gefahr lieber aus dem Weg gehen, die Straßenseite wechseln, oder freiwillig Wertsachen oder Geldbeutel herausgeben, bevor ein Täter gewalttätig wird. Für Senioren gibt es spezielle Selbstverteidigungskurse, die man gleich für ein Wohn- oder Altenheim buchen kann.

Wir empfehlen Ihnen daher: Besuchen Sie einen Kurs! Lernen Sie sich zu verteidigen! Seien Sie selbstbewusst und entdecken Sie Ihre eigenen Stärken! Dann gehören Sie zu den Frauen, die einen gewalttätigen Übergriff verhindern können. Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Diese Selbstverteidigungskurse richten sich nur an Frauen:

Liste mit gemischten Selbstverteidigungskursen

Da Angreifer in der Regel Männer sind, ist es natürlich auch sinnvoll Selbstverteidungstechniken in einem gemischten Kurs zu erlernen und diese im Kurs auch gegen Männer anzuwenden. Der überwiegende Teil der angebotenen Kurse richtet sich sowohl an Männer als auch an Frauen:

- Artikel vom MTYuMDEuMjAxNg==

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