Übersicht
Nicht nur die Münchner haben das Fünfseenland nahe der bayerischen Hauptstadt für sich entdeckt. Die Region rund um den Starnberger See, Ammersee, Pilsensee, Wörthsee und Weßlinger See beeindruckt mit atemberaubenden Ausblicken auf urwüchsige Moränenlandschaften und die ersten Ausläufer der Alpen. Sogar die Zugspitze ist an klaren Tagen zu sehen.
Touristisch gibt es einiges zu erleben, schließlich gilt das Fünfseenland als wichtigstes Naherholungsgebiet in Oberbayern und ist auch deutschlandweit ein beliebtes Reiseziel. Besonders Badeurlauber finden in den Seebädern am Ufer der 5 Hauptseen einen Ort zum Entspannen.
Und das seit Jahrhunderten. Schon Kaiserin Sisi verlebte am Starnberger See ihre Kindheit und kehrte immer wieder zurück in die Region, die auch heute noch der Inbegriff bayrischer Gemütlichkeit und Gastfreundschaft ist. Alte Legenden und Sagen vollenden das Bild einer Gegend, die sich als perfekte Mischung aus kultureller Tradition und reizvoller Landschaft präsentiert. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise zu den besonderen Orten des Fünfseenlands.
Traumreiseziel Starnberger See
Der Starnberger See, größter See des Fünfseenlandes, wird mit nur etwa 25 km Entfernung zur bayerischen Landeshauptstadt als „Badewanne Münchens“ bezeichnet. Im Sommer entsteht oft der Eindruck, dass sich die Münchner Bevölkerung geschlossen in den Seebädern rund um den See tummelt. Allerdings ist genug Platz für alle. Der Starnberger See erstreckt sich auf 46,2 km Länge und 5 km Breite. Damit ist er nicht nur der fünfgrößte See Deutschlands, sondern gehört mit 127 m auch zu den tiefsten.
Die Tiefe, sowie die gute Wasserqualität, eine gute Sicht und der Fischreichtum des Sees machen ihn zu einem besonders interessanten Ziel zum Tauchen. Aber auch eine andere Attraktion unter Wasser macht den Starnberger See zu einem attraktiven Tauchgebiet: Vor der Roseninsel befinden sich Überreste prähistorischer Pfahlbauten, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Die besonders gute Wasserqualität wissen auch die zahlreichen Badeurlauber zu schätzen.
Aktivurlauberinnen finden am Starnberger See viele Möglichkeiten, den Aufenthalt sportlich zu verbringen. So sind vor allem Wassersportarten, insbesondere das Segeln, beliebt. In diesem Jahr fand z. B. der erste „Ladies Cup“ statt, eine Segelregatta nur für Frauen, die in Zukunft regelmäßig veranstaltet werden soll.
Möchten Sie die Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad erkunden, bietet sich die 46,2 km Rundstrecke um den See an. Allerdings dauert es etwa 12 Stunden, den Starnberger See wandernd zu umrunden. Als Alternativen bieten sich z. B.
- das nahe gelegene Naturschutzgebiet an den Osterseen, 19 kleine Seen, die als „Tränen des Starnberger Sees“ bezeichnet werden, oder
- die Besteigung der Ilkahöhe bei Tutzing, von der aus Sie einen wundervollen Blick auf den Starnberger See haben,
an. Die 726 m hohe Ilkahöhe am Westufer des Sees wurde übrigens nach Fürstin Ilka von Wrede benannt, die sich im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 aufopfernd um Verwundete kümmerte.
Bei einem Besuch des Starnberger Sees sollten Sie auch unbedingt eine Schifffahrt unternehmen. Auf dem Seeweg erreichen Sie alle wichtigen Orte und können jederzeit an einer der Anlegestellen von Bord gehen und zur Weiterfahrt ein anderes Schiff nehmen. Anlegestellen befinden sich in:
- Starnberg,
- Possenhofen,
- Tutzing,
- Bernried,
- Seeshaupt,
- Ambach,
- Ammerland,
- Leoni und
- Berg.
Zudem erreichen Sie zwischen Mai und September von Starnberg aus das Buchheim Museum in Bernried auf direktem Wege mit der MS Phantasia.
Heiraten im Fünfseenland
Das Fünfseenland ist ein absolutes Traumreiseziel für Hochzeitspaare. Vor allem am Starnberger See und am Ammersee finden Sie fantastische Locations für eine unvergessliche Feier. Nähere Information erhalten Sie unter anderem auf der Internetseite fuenfseen.de. Auf dem Starnberger See können Sie beispielsweise die Ausflugsschiffe für eine Hochzeitsfeier mieten und direkt auf dem See heiraten. Sich bei Sonnenuntergang mitten auf dem Starnberger See das Ja-Wort zu geben: Romantischer geht es kaum! Und auch für die Flitterwochen ist das Fünfseenland perfekt. Denn hier können Sie Ihre Zeit zu Zweit ungestört genießen.
Der Starnberger See ist ein absoluter Traum für Hochzeitspaare. Und das nicht nur für die Flitterwochen. Sie können
Frauenlegenden in Starnberg und Umgebung
Touristisches Zentrum des Starnberger Sees ist der Ort Starnberg am Nordufer, der besonders bei Wochenendtouristen als Ausflugs- und Erholungsziel beliebt ist. Vor allem das exklusive Wellnessangebot Starnbergs verführt anspruchsvolle Frauen zu einem entspannten Wochenende. Unter anderem bietet der Wasserpark Starnberg nicht nur Badespaß pur, sondern auch finnische Saunen und ein Aroma-Dampfbad, in dem Sie es sich so richtig gut gehen lassen können.
Um die frauenhistorischen Zeugnisse und die alten Legenden des Fünfseenlandes zu erkunden, sollten Sie Abstecher in die Umgebung von Starnberg einplanen. Vor allem christliche Sagen haben sich im traditionellen Volksglauben erhalten. Möchten Sie den Spuren dieser Frauengeschichten folgen, empfehlen wir:
Die 3 Bet(h)en von Leutstetten
Im kleinen Ort Leutstetten finden Sie gleich mehrere legendäre Orte, die die Geschichte der „Drei Bet(h)en von Leutstetten“ eint:
- das Schloss Leutstetten,
- die Burg Karlsberg,
- die Filialkirche St. Alto und
- das Leutstettener Moor.
Die 3 Bet(h)en waren sagenumwobene Jungfrauen, die laut Legende im Mittelalter im Mühltal wirkten.
Auch um die Kapelle Petersbrunn in Leutstetten rankt sich eine 3-Frauen-Sage. Angeblich sorgt eine heidnische Dreifrauengottheit dafür, dass die Kirche aufgrund von Feuchtigkeitsschäden immer wieder restauriert werden muss.
Die Wallfahrtskirche Maria Eich in Planegg
Eine angeblich wundertätige Marienstatue sorgte im 18. Jahrhundert dafür, dass die Kirche Maria Eich in Planegg, ca. 20 km von Starnberg entfernt, zum Wallfahrtsort wurde. Die Besonderheit: Da sich das ursprüngliche Marienbildnis in einer hohlen Eiche befand, wurde die Kirche um den Stamm des Baumes herum gebaut. Teile der Eiche sind auch heute noch erhalten.
Die Reismühle zu Gauting
Der Legende nach wurde Karl der Große in der Reismühle zu Gauting geboren. Die Geschichte der Mutter Karls gleicht einem „Schneewittchen“-Märchen. Angeblich wollte König Pippin im 9. Jahrhundert die schöne Königstochter Berta zur Frau nehmen. Da der eifersüchtige Haushofmeister aber seine eigene Tochter für den König vorgesehen hatte, befahl er, die Königstochter zu töten. Die mit dem Mord beauftragten Häscher des Haushofmeisters ließen die Unschuldige allerdings laufen. Sie versteckte sich in der Reismühle zu Gauting und die verhinderten Mörder brachten dem Haushofmeister das Herz eines Hundes als Beweis für ihren Tod.
Pippin nahm die Tochter des Haushofmeisters zur Frau und so gingen die Jahre ins Land. Bis der Zufall es wollte, dass der König eines Tages in der Reismühle rastete und seine Geliebte erkannte. In dieser Nacht soll Karl gezeugt worden sein. Und er wurde auch dort geboren. Denn der König hielt die lebende Königstochter so lange geheim, bis er den Haushofmeister und seine Tochter bestraft und vom Hof verbannt hatte.
Heute ist die Reismühle zu Gauting eine Galerie, in der Künstlerinnen und Künstler aus der Region ihre Werke ausstellen. Dieses historische Gebäude ist also auf jeden Fall einen Besuch wert. Und durch die Geschichte um den kleinen Karl und seine Mutter wird es zu einem der zahlreichen legendären Orte des Fünfseenlandes.
Historische Sehenswürdigkeiten in und um Starnberg
Möchten Sie nicht nur die Sagen und (Frauen-)Geschichten der Region entdecken, sondern sich auch anderen geschichtlichen Hintergründen widmen? Dann empfehlen wir einen Besuch:
- der Rokokokirche St. Josef direkt in Starnberg,
- des Museums Starnberger See, ebenfalls in Starnberg, einem der ältesten lokalgeschichtlichen Museen in Bayern, und
- der Villa Rustica, einer römischen Ausgrabungsstätte in Leutkirchen.
Unser Radwander-Tipp
Apropos Römer – Ein Besuch der beiden großen Seen des Fünfseenlandes, dem Starnberger und dem Ammersee, lässt sich wunderbar mit einer Radtour verbinden. Die Radwanderstrecke „Via Julia“, die einer alten römischen Militärstraße von Günzburg über Augsburg nach Salzburg folgt, führt an beiden Seen vorbei und belohnt Sie mit traumhaften Ausblicken auf die in die Hügel eingebetteten Seen und die umliegenden kleineren Gewässer.
Auf den Spuren von Sissi am Starnberger See
Sie ist eine der berühmtesten Frauen der Geschichte: Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, kurz Sisi genannt. Spätestens seit Romy Schneider in der Rolle der Kaiserin zu Weltruhm gelangte, ist auch die historische Figur fester Bestandteil der österreichischen und deutschen Kultur. Denn was viele nicht wissen: Kaiserin Sissi (seit den Verfilmungen häufig auch Sissi genannt) wurde in Bayern geboren. Und zeitlebens zog es sie zurück an die schönsten Orte ihrer Kindheit, vor allem an den Starnberger See.
Auch heute noch können Sie den Spuren der Kaiserin folgen. Möchten Sie alle wichtigen Sissi-Sehenswürdigkeiten rund um den See erkunden, empfiehlt sich der „Elisabethweg“, ein ca. 5 km langer Wanderweg, der Sie zu den schönsten Zielen entlang des Westufers des Starnberger Sees führt. Einige möchten wir Ihnen vorstellen.
Start und Ziel in der Gemeinde Pöcking
Sie starten Ihre Tour in der kleinen Gemeinde Pöcking, genauer am Bahnhof Possenhofen, der direkt an den Ort Pöcking grenzt. Sissi verbrachte in ihrer Jugend viel Zeit in dieser Region. Vor allem Possenhofen wurde zeitweilig zu einem Lebensmittelpunkt.
Auch heute noch erleben Sie in der Gemeinde Pöcking die angenehme Ruhe, die die spätere Kaiserin so liebte. Hervorragende Rad- und Wanderwege führen Sie bis zum Maisinger- und Eßsee ganz in der Nähe. Die Bademöglichkeiten entlang des Starnberger Sees sind ideal ausgebaut.
Das Highlight ist und bleibt aber der Elisabethweg, denn die Pöckinger sind stolz auf „ihre“ Kaiserin. Beginnen Sie den Rundwanderweg also am Bahnhof Possenhofen.
Das Kaiserin Elisabeth Museum
Das Kaiserin Elisabeth Museum befindet sich im Königssalon des historischen Bahnhofs Possenhofen. An der Bahnstation kam Sissi bei ihren Besuchen des Fünfseenlandes an. Heute können Sie im Königssalon zahlreiche Memorabilien aus einer privaten Sammlung bewundern, z. B. ein Original-Kleid der Kaiserin.
Schloss Possenhofen
Elisabeth verbrachte als Kind die Sommermonate im Schloss Possenhofen, dem bekanntesten Adelssitz des Fünfseenlandes. Angeblich erlebte sie in den weitläufigen Anlagen die schönsten Tage ihres Lebens. Leider ist heute nur noch der Schlosspark für die Öffentlichkeit zugänglich.
Unser Badetipp
Der Schlosspark „Paradies“, die ehemalige Parkanlage des Sisi-Schlosses Possenhofen, gilt als eine der schönsten Bade- und Erholungsgelände am Starnberger See!
Die Roseninsel
Elisabeth traf sich auf der kleinen Roseninsel im Starnberger See regelmäßig mit König Ludwig II. Von Feldafing aus werden Tagesausflüge zur Insel angeboten.
Die Roseninsel gehört zu den absoluten Highlights des Starnberger Sees:
Am Starnberger See finden sich übrigens auch zahlreiche Erinnerungen an den „Märchenkönig“, der auf bis heute ungeklärte Weise im Starnberger See ertrunken ist. An der Fundstelle des Leichnams bei Berg befindet sich ein Kreuz sowie eine sehenswerte Votivkapelle am Ufer, die 10 Jahre nach dem Tod des Königs errichtet wurde.
Schloss Garatshausen
Im 19. Jahrhundert gehörte Schloss Garatshausen in der Nähe von Feldafing Elisabeths Vater Max in Bayern, später ihrer Schwester Marie. Heute ist das Schloss im Besitz der Familie Thurn und Taxis. Leider kann man das Schloßinnere nicht mehr besichtigen.
Hotel Kaiserin Elisabeth in Feldafing
Besonders geschichtsträchtig übernachten Sie im Hotel „Kaiserin Elisabeth“. Hier logierte Sisi während ihrer Besuche des Fünfseenlandes. Heute bietet das moderne Golfhotel erstklassigen Service und einen atemberaubenden Ausblick auf den Starnberger See.
Planen Sie einen Abstecher nach Bernried ein!
Wenige Kilometer südlich des Elisabethwegs erreichen Sie Bernried am Starnberger See, einen der schönsten Orte am Westufer des Sees. Sie sollten unbedingt einen Besuch einplanen und das traditionelle Flair der oberbayrischen Gemeinde genießen.
Dreimal wurde das selbsternannte „Baumdorf“ schon beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ ausgezeichnet. Und nicht nur auf den gepflegten Baumbestand in den Parks und im Dorf sind die Bernrieder stolz. Landschaftlich ist die Umgebung so beeindruckend, dass sie zu den Lieblingsmotiven der Landschaftsmaler am Starnberger See gehört.
Die schönste Parkanlage verdankt Bernried einer Frau: Der Wilhelmina-Busch-Woods-Stiftungspark, der nach seiner früheren Besitzerin Wilhelmina Busch-Woods benannt ist, gilt heute als Naturdenkmal. Er grenzt direkt an das Ufer des Starnberger Sees und lädt nicht nur zum Lustwandeln, sondern auch zum Baden ein. Auch Schloss und Park Höhenried sind einen Besuch wert. Das Anwesen gehörte in den 1920/30er ebenfalls der wohlhabenden Wilhelmina Busch.
Ursprünglich ist Bernried, wie viele Gemeinden im Fünfseenland, als Klosterdorf entstanden. Auch heute noch lohnt sich ein Besuch der prunkvollen Kapellen und Klöster, z. B.
- das ehemalige Schloss Bernried, heute ein Kloster der Missions-Benediktinerinnen,
- die Hofmarkskirche Mariä Himmelfahrt,
- die Sankt Martinskirche und
- die Seekapelle „Zur liab woanatn Frau“.
Möchten Sie die religiösen Sehenswürdigkeiten der Umgebung wandernd erkunden, ist Bernried ein idealer Ausgangsort für eine Pilgertour. Direkt durch den Bernrieder Park führt der Prälatenweg, ein Jakobsweg, der von Markoberdorf nach Kochel am See führt. Die 5. Etappe der insgesamt 142 km langen Strecke führt Sie von Bernried nach Weilheim (Länge: 22,2 km). Möchten Sie lieber am Ufer des Starnberger Sees entlang wandern, bietet sich die 6. Etappe von Bernried nach Iffeldorf an. Diese ist nur 15,4 km lang.
Kulturell interessierte Frauen sollten unbedingt das Buchheim Museum in Bernried besuchen. Das „Museum der Phantasie“ präsentiert die weltberühmte Sammlung Lothar Günther Buchheims und überrascht immer wieder mit interessanten Ausstellungen.
Entdeckungsreise in der Ammersee-Region
Mit dem Ammersee erreichen wir den zweitgrößten See des Fünfseenlandes, westlich des Starnberger Sees. Auf 47 km² bietet er besonders Naturliebhaberinnen traumhafte Ecken zum Entspannen. In Bayern gehört der See zu den beliebtesten touristischen Zielen. Vor allem Künstler fühlen sich hier seit Jahrhunderten wohl. Bekannteste Liebhaberin des Ammersees: Die Schriftstellerin Luise Rinser, die sogar ganz in der Nähe, in Wessobrunn, begraben liegt.
Schon die Anreise ist ein Highlight. Wenn Sie von Augsburg aus mit der Ammerseebahn entlang des Westufers des Sees fahren, haben Sie die schönsten Ausblicke auf die Ammersee-Region.
Möchten Sie den See aktiv erkunden, bietet der Rundweg Radfahrerinnen und Wanderinnen auf insgesamt 42 km ansprechende Etappen in unverfälschter Natur. Auf dem Wasser sind Segeln, Surfen und Stand-up Paddeln angesagt. Der Ammersee verfügt über ideale Windverhältnisse.
Zum entspannten Genießen des Sees und der Umgebung bieten sich Raddampferfahrten an. Sie werden sich wie in eine andere Zeit versetzt fühlen. Auch Ballonflüge mit garantiert atemberaubendem Alpenpanorama lohnen sich.
Einige Ziele am und rund um den Ammersee sind besonders für Kultururlauberinnen interessant. Wir möchten Ihnen die wichtigsten Anlaufstellen kurz vorstellen.
Kloster Andechs auf dem Heiligen Berg
Der älteste Wallfahrtsort Bayerns darf bei einer Erkundungstour in der Ammersee-Region nicht fehlen. Das Kloster besuchen jährlich hunderttausende Gläubige. Wenn Sie dem großen Trubel entgehen möchten, sollten Sie wichtige Feiertage meiden und sich das Kloster und die Wallfahrtskirche an einem „normalen“ Tag in Ruhe ansehen.
Frauenhistorisch ist vor allem die in Andechs verehrte heilige Hedwig interessant. Angeblich sind einige Reliquien der Heiligen aus dem Geschlecht der Andechser im Kloster verwahrt, unter anderem Teile ihres Schädels. Die Schutzpatronin von Andechs und Schlesien hatte sich im 13. Jahrhundert um den katholischen Glauben in Schlesien verdient gemacht. Außerdem kümmerte sie sich aufopferungsvoll um die Armen. Legenden besagen, dass sie selbst im Winter keine Schuhe trug. Als sie aufgefordert wurde, welche zu tragen, nahm sie sie in die Hand. So entstand das Bild der Heiligen, die häufig mit Schuhen und einer Kirche in den Händen dargestellt wird.
Die Verehrung der heiligen Hedwig erreichte vor allem nach dem 2. Weltkrieg einen Höhepunkt. Seit 1943 finden im Kloster Andechs Hedwigswallfahrten statt, die in späteren Jahren vermehrt kriegsvertriebene Schlesier anlockten, die Hedwig als ein Symbol ihrer Heimat sehen. So wurde Hedwig auch zu einem Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschland und Polen.
Was das Kloster Andechs außerdem noch interessant macht, erfahren Sie im Video:
Sie sollten sich natürlich auch ein gutes Andechser Bier im „Bräustüberl“ des Klosters gönnen!
Zwischenstopp im Künstlerort Holzhausen
Der Ammersee ist für seine vielfältige Kunst- und Kulturszene bekannt. Vor allem die Orte Holzhausen und Dießen gelten als Künstlerkolonien. Allerdings hat Holzhausen, ein Ortsteil von Utting, seine „großen“ Zeiten hinter sich.
Um 1900 trafen sich in dem kleinen Ort die Münchner Künstler der „Scholle“. Übriggeblieben sind heute nur noch wenige Andenken an die goldene Ära.
Einen Besuch wert sind
- das Künstlerhaus Gasteiger und
- der angrenzende Landschaftsgarten.
In der Ammerseestraße ist das Haus der Künstlerin Clara Ewald erhalten, die vor dem 2. Weltkrieg einige Jahre in Holzhausen lebte. Sie wurde vor allem für ihre Porträtzeichnungen bekannt.
Sehenswertes in der Künstlerkolonie Dießen
Der Ort Dießen hingegen ist immer noch ein Treffpunkt Kunst- und Kulturschaffender. Insbesondere das gestaltende Handwerk hat hier einen festen Platz. Einmal im Jahr findet z. B. ein überregional bekannter Töpfermarkt statt, der sowohl bei Ausstellern, wie auch bei Besuchern zu einer festen Größe geworden ist.
Besuchen sollten Sie auf jeden Fall den „Pavillon am See“, der von der Arbeitsgemeinschaft Dießener Kunst unterhalten wird und eines der Wahrzeichen des Ammersees ist. Wechselnde Ausstellungen gewähren einen Blick in die Künstlerkolonie Dießen. Vor allem der Keramikkunst wird Aufmerksamkeit geschenkt.
Architektonisch ist die Klosterpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ einen Abstecher wert. Sie gilt als eine der schönsten Barockkirchen Deutschlands.
Der Jungfernsprung zu Landsberg
Das Fünfseenland ist voller Frauengeschichten. Und einige davon sind mehr als Legenden, wie der Jungfernsprung zu Landsberg.
Landsberg am Lech liegt nur etwa 20 Minuten vom Ammersee entfernt und lohnt einen Besuch. In der Altstadt fühlen Sie sich ins Mittelalter zurückversetzt und werden so vielsagende Ecken wie das Hexenviertel entdecken. Und das am besten mit einer Stadtführerin. Denn in Landsberg gibt es ganze 20 Themenführungen bei Tag und Nacht.
Impressionen von Landsberg am Lech von oben zeigt Antenne Bayern in diesem Video:
Eine bekannte Frauengeschichte der Stadt ist der „Jungfernsprung“, der historisch belegt ist. Im 30jährigen Krieg, genauer im Jahre 1633, belagerten die Schweden die Stadt Landsberg. Die Landsberger konnten dem Andrang der Feinde nur kurz standhalten. Um dem Schicksal einer Vergewaltigung zu entgehen, stürzten sich daraufhin zahlreiche Jungfrauen der Stadt von einem Turm in den Tod. Auch heute noch kann man den Jungfernsprung-Turm besichtigen und hat von dort einen wunderbaren Blick über die Stadt, trotz der tragischen Ereignisse des Jahres 1633.
Entspannungsurlaub am Pilsensee
Suchen Sie die ultimative Entspannung? Dann ist der Pilsensee genau der Richtige für Sie. Denn der zweitkleinste See des Fünfseenlandes kennt touristischen Trubel nur von seinem „großen Bruder“, dem Ammersee. Lassen Sie Kunst und Kultur hinter sich und verbringen Sie einige Tage in Abgeschiedenheit und Ruhe.
Wandern Sie den 11 km langen Rundweg am Ufer des Pilsensees entlang oder verbringen Sie den Tag
- an den Stränden des Erholungsgebiets Pilsensee-Ost oder
- im Strandbad bei Hechendorf.
Die Atmosphäre ist traditionell bayrisch, die Dörfer idyllisch und das Essen gut. Am Pilsensee erleben Sie sozusagen die Urform des Wellnessurlaubs. Einfach entspannen, das gute Wetter genießen und den Alltag vergessen.
Zum sportlichen Ausgleich bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zum Segeln, Surfen und Rudern. Und das vollkommen ungestört. Denn Motorboote sind auf dem Pilsensee verboten.
Einen kulturellen Abstecher sollten Sie allerdings auch im Entspannungsurlaub am Pilsensee einplanen: Einen Besuch des Schlosses Seefeld, der prächtigsten Schlossanlage des Fünfseenlandes. Das Schloss ist zwar nur während einer der zahlreichen Veranstaltungen geöffnet, die Hauptattraktion ist aber der Schlossinnenhof mit einer Vielzahl von
- exklusiven Geschäften,
- Kunsthandwerkerbetrieben und
- einem gemütlichen Biergarten.
Auch der Schlosspark und der angrenzende Ort Seefeld sind einen Besuch wert.
Badespaß und unberührte Natur am Wörthsee
Es gibt kaum einen See in Bayern, in dem man früher baden kann, als im Wörthsee. Denn das relativ flache Gewässer heizt sich wesentlich schneller auf als die großen Seen der Region. Einzige Ausnahme: Der kleine Weßlinger See, der Badegästen noch etwas früher zur Verfügung steht.
Der Wörthsee ist aber nicht nur warm, sondern überzeugt auch mit einer hervorragenden Wasserqualität. Und so lassen es sich zahlreiche Urlauber zum Teil schon im Frühling im Erholungsgebiet Oberndorf im Südwesten des Sees und in den anderen schönen Strandbädern gut gehen. Auch zum Surfen und Tauchen lernen ist der Wörthsee ideal.
Wanderinnen finden Ruhe in der idyllischen Natur. Vor allem der Rundweg um den See, in ca. 2 ½ Stunden zu schaffen, und der Naturlehrpfad Wörthsee, für den Sie etwa 4 Stunden einrechnen sollten, lohnen sich.
Ein Highlight, vor allem für Verliebte, ist die Fahrt mit einer echten venezianischen Gondel. Gondoliere Maximilian hat das Boot extra aus Italien importieren lassen und schippert Romantiker mit Begeisterung über den See. Gern auch zur eigenen Hochzeit:
Eine besondere Position nimmt der Wörthsee, beziehungsweise der Golfclub Wörthsee, beim Frauengolf ein. Seit 2014 findet das Ladies German Open, ein Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele, (wieder) am Wörthsee statt. Am Start sind einige der bekanntesten Golferinnen, unter ihnen die Deutsche Sandra Gal.
Auch wenn Sie selbst Golf spielen möchten, ist der Golfclub Wörthsee empfehlenswert:
Allerdings auch viele andere Golfplätze in der Region, denn das Fünfseenland gilt als Golfparadies mit einigen der schönsten Golfplätze Deutschlands.
Gemütlicher Tagesausflug zum Weßlinger See
Auch der Weßlinger See bietet Badenden und Wassersportlerinnen eine gute Wasserqualität. Der kleinste der 5 Hauptseen der Region ist so klein, dass er in nur einer Stunde zu umrunden ist. Er befindet sich mitten im Ortskern der Gemeinde Weßling. Böse Zungen nennen ihn daher die „Badewanne Weßling“. Wir bevorzugen den Spitznamen das „Herz Weßlings“.
Denn der nur 700 m lange und 240 m breite See ist ideal für einen entspannten Tagesausflug. Gemütliche Cafés, zahlreiche Bademöglichkeiten und Stege sowie moderne Skulpturen am Ufer des Sees zaubern eine herrliche Postkarten-Idylle. Das dörfliche Flair ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Um sich einen Tag vom Trubel des Alltags zurückzuziehen, ist es jedoch perfekt.
Und das Kunst- und Kulturprogramm kann sich wirklich sehen lassen. Weßling versteht sich ebenso wie Holzhausen und Dießen als Künstlerdorf und fördert dementsprechend regionale Kreative. Die Skulpturen entlang des Sees stammen beispielsweise von einem Bildhauerwettbewerb und sind über die Jahre zu einem Markenzeichen des Weßlinger Sees geworden.
Entdecken Sie das Fünfseenland!
Am Weßlinger See endet unsere Reise durch das Fünfseenland. Wir hoffen, es hat Ihnen genau so viel Spaß gemacht wie uns, die Region in Oberbayern zu entdecken. Haben auch Sie Lust bekommen, die 5 Seen und ihre zahlreichen Legenden und (Frauen-)Geschichten auf eigene Faust zu erkunden? Dann wünschen wir Ihnen dabei viel Vergnügen und einen unvergesslichen Aufenthalt!
Unsere ganz persönlichen Highlights des Fünfseenlandes
- die Roseninsel im Starnberger See
- den Ausblick von der Ilkahöhe bei Tutzing
- eine Raddampferfahrt auf dem Ammersee
- das Kloster Andechs am Ammersee
- eine Shoppingtour im Innenhof des Schlosses Seefeld
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