Shoppen ist für die meisten Frauen eine wundervolle Sache. Sich mit einer schicken Tasche, neuen Schuhen oder einem bezaubernden Kleid zu verwöhnen macht Laune; oder manchmal muss es auch einfach mal „etwas Neues“ sein.
In einigen Fällen ist es aber nicht die Freude auf etwas Neues, die zum Shoppen verleitet, sondern der Zwang etwas zu kaufen zu müssen. Kaufsucht ist eine immer häufiger auftretende psychische Verhaltensstörung, bei der Statistiken zufolge 90% der Betroffenen Frauen sind. Die Kaufsucht bringt wesentliche Probleme mit sich, die sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern ebenso auf die Zukunft auswirken.
Symptome der Kaufsucht
Die Symptome dieser Zwangsstörung sind leicht zu erkennen, selbst von den Betroffenen. Denn im Gegensatz zu anderen Abhängigkeiten, etwa nach Alkohol oder Tabletten, spürt der Betroffene die Sinnlosigkeit der Handlung. Den Betroffenen ist bewusst, dass sie unter Zwang handeln. Problematisch ist jedoch, dass trotz des Wissens über die Kaufsucht eine Besserung nur schwer möglich ist. Selbst die besten Willensanstrengungen nützen oft nichts. Sollte ein Kauf unter Zwang, aus welchen Gründen auch immer, verhindert werden, folgen Entzugserscheinungen. Weiteres Merkmal: Betroffene lagern Waren oft unausgepackt. Schätzungen zufolge ist etwa 1% der Gesamtbevölkerung von der Kaufsucht betroffen.
Folgen der Kaufsucht als Zwangsstörung
Die Folgen einer ausgeprägten Kaufsucht sind recht mannigfaltig. Es kann zu Angststörungen kommen oder zu Schuldgefühlen, sowohl sich selber gegenüber als auch der Familie. Weiterhin sind schwere Depressionen möglich. Hinzu kommen die eintretenden finanziellen Probleme, denn auf Dauer kann die Kaufsucht nicht finanziert werden. Die Betroffenen wollen immer mehr. Einige versuchen, ihren Zwang mit Diebstahl oder Unterschlagung von Geld zu befriedigen.
Mögliche Behandlungsansätze der Kaufsucht
Der Zwang zum Shoppen kann in der Regel nur durch eine Verhaltenstherapie behandelt werden. Ebenso können soziale Anlaufstellen helfen, die Kaufsucht unter Kontrolle zu bringen. Innerhalb Deutschlands findet die häufigste Behandlung durch eine Selbsthilfegruppe statt. An der Uni Erlangen ein Gruppen-Therapiemodell als erfolgreich eingestuft. Man kann das Problem also in den Griff bekommen, d.h. auch wenn die Kaufsucht nicht abgestellt wird, so kann zumindest das Umgehen damit erlernt werden. Teilweise kommen auch Antidepressiva zum Einsatz, der Erfolg ist allerdings umstritten.