Die Regionen an der Nordseeküste Frankreichs sind einzigartig. Früher waren die heutigen Küstenbereiche vom Meer bedeckt. Erst im Laufe der Zeit entstanden die flachen Strände mit den eindrucksvollen Dünenlandschaften. Das milde Wetter, das heute viel beständiger ist als früher, macht einen Urlaub im Norden Frankreichs zum Vergnügen. 70 Kilometer der Nordseeküste gehören zu Frankreich. Die Küste erstreckt sich von Calais bis zur belgischen Grenze. Bei Calais, auf der Höhe von England, verengt sich das Meer. An dieser Stelle befindet sich der Ärmelkanal.
Übersicht
Sehenswertes im Norden Frankreichs
An der französischen Nordseeküste gibt es viele interessante Ortschaften und Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Dazu gehören zum Beispiel
- das Seebad und die Hafenstadt Calais,
- der Mont Saint Michel in der Basse-Normandie (Dorf und Abtei auf einer Felseninsel),
- die imposante Brücke „Pont de Normandie“ zwischen Le Havre und Honfleur,
- Le Havre (UNESCO-Welterbe, Nachkriegsarchitektur),
- Deauville (beliebte Destination für wohlhabende Pariser),
- der kleine Hafen Honfleur mit Kunstgalerien und Cafés,
- das Dorf Giverny (mit Garten und Haus des Künstlers Claude Monet),
- Fécamp (Stadt der Geschichte und Kunst an der Côte d’Albâtre),
- Rouen (Stadt der gotischen Kathedrale „Notre Dame“ sowie von Jeanne d’Arc),
- Falaises d’Etretat (steile Klippen im „Pays de Caux“),
- Caen (mit historischen Burgen und Museen) und
- die berühmte Hafenstadt Cherbourg.
Erlebnisreise durch die Normandie
Kulinarische Genüsse und abwechslungsreiche Landschaften machen die Normandie, die ihren Namen seit dem 9. Jahrhundert, seit der Ankunft der Normannen trägt, zu einer attraktiven Urlaubsregion. Die weitläufigen Sandstrände bei Trouville, Deauville und Cabourg bieten vielfältige Sportmöglichkeiten wie Reiten, Golfen und Kanufahren oder auch Strandsurfen (vom Wind getragen über den Sandboden mit Segelmobilen gleiten). Die Fauna- und Flora ist abwechslungsreich und atemberaubend schön. Die Normandie ist auch das Land des Calvados, des Camembert und des Cidre. Calvados bezeichnet zum einen ein Département und zum anderen einen hier gebrannten Apfelweinbrand.
Haute-Normandie und Basse-Normandie
Die Normandie ist aufgrund ihrer unterschiedlichen Landschaftsbilder in die Haute-Normandie und die Basse-Normandie unterteilt. In der Haute-Normandie erstrecken sich meterhohe Kalkfelsen zwischen Le Havre und Le Tréport an der sogenannten Alabasterküste. Etwas weiter im Süden an der Perlmuttküste und der Blumenküste der Basse-Normandie bestimmen Denkmäler aus frühen Kriegszeiten, Apfelbaumplantagen, hübsche Badestrände und mondäne Hotelanlagen das Bild der Region.
Die Steilklippen der Alabasterküste
Die Alabasterküste (La Côte d’albâtre) ist ein Teil der Region Haute-Normandie. Ihren Namen bekam sie von den 100 Meter hohen Steilklippen, die sich entlang der Küste erstrecken. In diesem Teil der Nordseeküste Frankreichs befinden sich viele beliebte Reiseziele, wie zum Beispiel Le Havre, St. Valery en Caux, Fécamp, Le Tréport und Dieppe. Auch im Hinterland dieses Küstenabschnitts gibt es viele schöne Regionen und Orte zu entdecken. Darunter das Château de Miromesnil und das Wasserschloss von Imbleville im Tal der Sâane. Die L’Aiguille, eine riesige Felsnadel am Meer vor der Porte d’Aval, wird jährlich von tausenden Urlaubern besucht. Romantische Spaziergänge sind an den wunderschönen Stränden der Alabasterküste, etwa in Pourville, Quiberville und Varengeville, möglich.
Verschlafene Regionen an der Perlmuttküste
Die Perlmuttküste (La Côte de Nacre) ist ein weiterer Küstenabschnitt der Ärmelkanalküste der Normandie. Aufgrund ihrer geschichtlich bedeutenden Stätten und der zahlreichen kleinen Badeorte wie Luc-sur-Mer, St. Aubain-sur-Mer oder Quistrehem-Riva Bella ist sie bei Touristen äußerst beliebt. Weitere bekannte Reiseziele der Region sind Port en Bessin, Couseulles-sur-Mer, Douvres la Délivande und Grandcamp-Maisy. Die Region um die Perlmuttküste macht einen recht verschlafenen Eindruck. Die Menschen wirken gelassen und sind sehr herzlich.
Ein Hauch von Luxus an der Blumenküste
Die Blumenküste (La Côte Fleurie) ist ein besonders schöner Küstenabschnitt in der Normandie, in der pompöse Ferien-Villen, elegante Kasinos und lange, goldgelbe Sandstrände zu finden sind. Obgleich Menschen aus aller Welt in die Region strömen, um hier einen erholsamen Urlaub zu verbringen, ist die Anziehungskraft nicht gleichbedeutend mit Massentourismus. Es ist vielmehr die Exklusivität, die die hiesigen Salons, Restaurants und Villen ausstrahlen. Ursprüngliche Fischerdörfer wie Trouville, Cabourg oder Deauville wurden zu Luxus-Seebädern umgebaut. Noch heute sind die Preise für Ferienwohnungen an diesem Teil der französischen Nordseeküste höher als in anderen Regionen. Regelmäßig finden hier Segelregatten, Golfturniere und Pferderennen statt. In Deauville gibt es das alljährliche Filmfestival mit internationalen und französischen Stars.
Urlaub in der Küstenregion Nord-Pas-de-Calais
„Bienvenue chez les Ch’tis“, zu Deutsch: „Willkommen bei den Sch’tis“ – spätestens seit diesem Filmhit wissen viele, wo sich die Region Nord-Pas-de-Calais befindet, nämlich im äußersten Norden Frankreichs. Der erfolgreiche französische Film lockte im Jahr 2008 in Frankreich mehr als 20 Millionen Menschen in die Kinos und strapazierte deren Lachmuskeln. In Deutschland waren es 2,3 Millionen Kinobesucher, die sich über die Eigenheiten der Bewohner im französischen Norden amüsierten. Im Film wird der Fokus auf die Rückständigkeit der Region an der französischen Nordseeküste gelegt. Die Südfranzosen betrachten es als Strafe, beruflich in diese Region versetzt zu werden:
Liebenswerte Orte im hohen Norden
Auch im wahren Leben bringen viele Menschen mit einem Frankreich-Urlaub zunächst die Metropole Paris, die exklusiven Regionen an der Cote d’Azur oder die Küsten der Provence in Verbindung. Frankreichs nördlichste Region, das Nord-Pas-de-Calais, kommt dabei nur wenigen Reiselustigen in den Sinn. Im Norden Frankreichs gibt es aber ebenso viel zu entdecken und zu bestaunen wie in anderen Teilen unseres Nachbarlandes. Zum Beispiel die Stadt Lille, die im Jahr 2004 den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ tragen durfte. Zehn Museen und zahlreiche Sehenswürdigkeiten erwarten die Besucher. Darunter die prachtvolle „Rue de la Grande Chausée“, der Triumphbogen „Porte de Paris“, „Place du Théátre“ und die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Bauwerke „Fort du Réduit“ und „Noble Turm“.
Eine weitere sehenswerte Stadt ist Dunkerque. Von hier aus fährt eine Fähre direkt nach Dover. Besuchern ist es somit möglich, ihren Frankreich-Urlaub mit einem Trip nach England zu verbinden. In der Nähe von Dunkerque liegt überdies das charmante kleine Dorf Bergues, das über fünf Stadttore und einen Bergfried verfügt. Berühmt wurde der niedliche Ort – wie der ganze französische Norden – durch den Film „Willkommen bei den Sch’tis“, dessen Handlungs- und Drehort Bergues ist.
Weitere sehenswerte Städte im Nord-Pas-de-Calais sind:
- Amiens
- Arras
- Beauvais
- Boulogne-sur-Mer
- Calais
- Hesdin
- Le Touquet-Paris-Plage
- Roubaix
- Tourcoing
Neben historischen Gebäuden, zahlreichen Museen und malerischen Ortschaften finden Besucher in der Region Nord-Pas-de-Calais auch Flussmündungen, Kreidekliffs sowie Dünen und Strände vor, die die Landschaft abwechselnd prägen.
Untypische französische Spezialitäten
Wer sich für einen Urlaub im äußersten Norden von Frankreich entscheidet, lernt das Land von einer anderen Seite kennen. Selbst Frankreich-Kenner sind erstaunt über die hiesige Sprach- und Esskultur sowie über die Architektur, die deutliche Einschläge der Grafschaft Flandern aufweist. Denn über viele Jahrhunderte hinweg zählte dieser Teil des Landes zu Flandern und die Nordfranzosen setzen die alten Traditionen fort. Sie feiern bunten Karneval, brauen Bier und genießen Speisen, die französische, englische und flämische Kochkünste vereinen. Beliebte Spezialitäten sind zum Beispiel Lamiche (Tarte mit Zwiebeln, Lauch und Crème Fraîche), flämisches Gulasch, flämische gefüllte Waffeln, süße Käsetarte (Tarte au libouli), schwarzer Kaffee mit Wacholderschnaps (Bistouille) und Maroilles-Käse.
Oder um es etwas französischer auszudrücken:
Ah, die Côte d’Opale – unsere wunderschöne und oft unterschätzte Küste an der Nordsee! Sie hat so viel Charme und bietet eine Fülle an Überraschungen, die dich sofort in ihren Bann ziehen werden. Lass mich dir ein paar Geheimnisse verraten, die diese Region so besonders machen.
Stell dir vor, du stehst auf einer riesigen Düne, die sich unter dem Einfluss des Windes sanft bewegt – ja, unsere Dünen sind lebendig! Besonders in Le Touquet kannst du dieses Spektakel hautnah erleben. Und dann gibt es noch diese magische Stelle, das Kap Gris-Nez, wo die Nordsee und der Ärmelkanal aufeinandertreffen. An klaren Tagen kannst du sogar die Klippen von England sehen – ein wirklich beeindruckendes Panorama!
Für Tierliebhaber gibt es einen weiteren Höhepunkt: Seehunde! Diese putzigen Meerestiere lassen sich in der Bucht von Authie nieder und bieten ein entzückendes Schauspiel, wenn sie auf den Sandbänken faulenzen.
Wenn du auf ein bisschen Abenteuer und Entdeckungstouren stehst, wirst du die Küsten lieben, denn hier lauern viele Schiffswracks. Manchmal, wenn die Ebbe das Wasser zurückzieht, kannst du die Überreste alter Schiffe entdecken, besonders in Wissant. Es ist, als ob die Vergangenheit plötzlich lebendig wird.
Geschichtsfans aufgepasst: Dunkerque ist eine Stadt voller Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Die Evakuierung von 1940 – die berühmte Operation Dynamo – hat hier stattgefunden und ist bis heute ein Symbol des Durchhaltevermögens.
Und das ist noch nicht alles: Die Region ist auch bekannt für ihre beeindruckenden Offshore-Windparks. Diese riesigen Windkraftanlagen, die du von der Küste aus sehen kannst, prägen das Bild der Côte d’Opale und zeugen von der fortschrittlichen Nutzung erneuerbarer Energien.
Natürlich darf man auch die kulinarischen Schätze nicht vergessen! Bei einem Besuch in Boulogne-sur-Mer kannst du die traditionellen Muschel- und Austernfarmen bewundern. Diese werden auf Pfählen im Meer gezüchtet, eine jahrhundertealte Methode, die unsere Region besonders macht.
Und die Gezeiten? Oh, sie sind hier spektakulär! Das Meer zieht sich bei Ebbe oft kilometerweit zurück und hinterlässt endlose Sandflächen. Ein faszinierendes Schauspiel, das die Landschaft in Windeseile komplett verändert.
Zum Schluss möchte ich noch etwas Poetisches anmerken: Der Name „Côte d’Opale“ kommt nicht von ungefähr. Die Küste leuchtet wie der Edelstein Opal in den verschiedensten Farben – je nach Licht und Tageszeit changieren Himmel und Meer in Blau, Grün, Grau und Silber. Besonders bei Sonnenuntergang wird die Szenerie zu einem wahren Kunstwerk!
Komm, entdecke diese verborgene Perle Frankreichs – du wirst dich in sie verlieben!
Mit dem Flieger an die französische Nordseeküste
Der Norden Frankreichs ist am besten über Paris (parken in Paris) zu erreichen. Viele Airlines steuern einen der beiden Flughäfen Charles de Gaulle oder Orly an. Von Paris aus erreichen Sie die Küste ohne Probleme mit der Bahn. Urlauber können auch gleich nach Lille, Beauvais oder Brest fliegen. Eine günstigen Parkplatz vom Abflughafen finden Sie hier.
Wir wünschen einen schönen Aufenthalt in Frankreich!