Lange Zeit war es in Vergessenheit geraten: das Einkochen oder auch Einmachen genannt. Seine Blütezeit hatte es als Konservierungsmethode während des Weltkrieges, als Menschen nach Möglichkeiten suchten, Lebensmittel durch Erhitzen für die Winterzeit haltbar zu machen. Mit dem Einzug der Tiefkühltruhe geriet das Einkochen immer mehr in den Hintergrund. Nun erlebt es eine Renaissance. Besonders junge Frauen entdecken das Einmachen wieder, inzwischen vor allem als Hobby und weniger als Notwendigkeit, wie zu früheren Zeiten.
Einkochen, aber wie?
Zunächst müssen die einzukochenden Lebensmittel ebenso wie die Einmachgläser heiß abgewaschen werden. Klein geschnitten und vorgekocht werden sie samt Sud in Weckgläser gefüllt. Weckgläser sind hitzeunempfindliche Gläser mit einem losen Deckel. Man befüllt die Gläser mit dem Einmachgut, legt zwischen Deckel und Glas eine Gummiringdichtung und klemmt sie mit einer Metallklammer fest.
Dann werden die Gläser alternativ in einem Topf mit heißem Wasser oder auf einem mit Wasser befülltem Backblech im Ofen auf hoher Temperatur eingekocht. Wie lange das Einkochen dauert, hängt vom Einmachgut ab; normalerweise reichen 90 Minuten in kochendem Wasser. Während des Kochvorgangs werden nicht nur die Mikroorganismen abgetötet, sondern im Weckglas ein Überdruck gebildet. Die Luft entweicht, sodass im Glas ein Vakuum entsteht.
Nach dem Einkochen kann die Klammer entfernt werden, da der entstandene Unterdruck den Deckel fest am Glas hält. So werden Lebensmittel für mindestens ein halbes Jahr haltbar.
Was kann man einkochen?
Einkochbar sind nicht nur einzelne Lebensmittel, sondern auch fertige Soßen. Prinzipiell lässt sich alles einkochen, man sollte nur auf die Besonderheiten der Zutaten achten.
Für zuckerhaltige Lebensmittel wie Obst braucht man beispielsweise nicht einmal Weckgläser; handelsübliche Marmeladengläser mit Schraubverschluss reichen völlig. Das zerkleinerte Obst mit ein wenig Zucker aufkochen und heiß in die Gläser einfüllen, verschließen und auf den Kopf stellen, damit ein Vakuum entsteht. Da der Zucker im Obst selbst konservierend wirkt, fallen die Anforderungen des gewöhnlichen Einkochens weniger streng aus.
Bei Gemüse dagegen sollte man auf die bewährte Weise zurückgreifen und sie dabei in Salzwasser vor- aber nicht garkochen.