Seit Juli 2011 ist eine EU-Richtlinie in Kraft, die Kinder vor gefährlichem Spielzeug schützen soll. Darunter auch eine Richtlinie für das Verbot von gefährlichen chemischen Stoffen, die u.a. auch krebserregend sein können, allerdings mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren.
Test: acht von zehn Kinderspielsachen waren belastet
Diese Richtlinie war überfällig, hatte doch Stiftung Warentest bereits im Oktober 2011 vor Schadstoffen in verschiedenen Kinderspielsachen gewarnt, darunter einige Markenwaren, Baby Spielzeug und Holzspielwaren. Das Testergebnis war alarmierend, denn nur zwei von zehn getesteten Produkten waren schadstofffrei und nicht von krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen betroffen. Bei den sich häufenden Rückrufaktionen und bewiesen durch Testergebnisse handelt es sich um Kinderspielsachen, die aus China importiert worden sind. Erschreckend deshalb Schätzungen die davon ausgehen, dass in deutschen Kinderzimmern rund 80 Prozent aller Kinderspielsachen aus China stammen. Da nützt selbst ein Markenname nichts, da auch deren Spielsachen überwiegend in China produziert werden.
Tipps für den sicheren Kauf von Kinderspielsachen
Schadstoffe in Kinderspielsachen sind immer unsichtbar, aber man kann sie größtenteils riechen, darauf verlassen sollte man sich jedoch nicht. Dies gilt besonders für Baby Spielzeug, Holzspielwaren und Plüschtiere. Wer nicht sicher ist, sollte im Geschäft auf jeden Fall nachfragen, wo das Spielzeug produziert wurde, denn nicht immer stehen alle Informationen auf der Verpackung. Im Zweifelsfall gilt jedoch die Regel: Finger weg – auch wenn der Preis verlockend ist.
Diese Gütesiegel garantieren schadstoffreie Kinderspielsachen
Auf der sicheren Seite sollte man beim Kauf von Baby Spielzeug oder Holzspielwaren sein, wenn diese in Deutschland oder innerhalb der EU produziert wurden. Man kann sich auch an einigen Siegeln orientieren, so ist beispielsweise das „CE-Zeichen“ auf Baby Spielzeug oder Holzspielwaren Pflicht. Mit diesem Siegel garantiert der Hersteller, dass dieses Produkt nach geltendem EU-Recht hergestellt wurde. Trotzdem ist Skepsis angesagt, denn alle Zeichen, auch das GS-Zeichen, das für „geprüfte Sicherheit“ steht, ist freiwillig. Firmen bekommen es, wenn beispielsweise der TÜV bestätigt, dass das Spielzeug nach dem Produktsicherheitsgesetz hergestellt wurde. Am sichersten ist man mit dem Spezialsiegel für Textilqualität „ÖkoTex Standard 100“.