Fahrradurlaub in Österreich © picography.co/pexels.comMeine Reise

Im Urlaub unterwegs mit dem Rad

Für viele Frauen ist es im Urlaub wichtig, die Schönheit einer fremden Landschaft hautnah zu erleben und neue Menschen kennenzulernen. Klassisches Wandern eignet sich dafür zwar sehr gut, doch einigen ist die Fortbewegung zu Fuß zu langsam und nicht abwechslungsreich genug. Warum dann nicht einmal Ferien vom Fahrradsattel aus machen? Das „Radwandern“ mit dem Mountainbike bietet täglich unterschiedliche Eindrücke, man gelangt schnell von A nach B, und ist dabei ganz unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln. Das bedeutet auch: Anhalten und/oder einkehren, wo man gerade will! Ein weiterer schöner Nebeneffekt dieser Art von Urlaub ist das Plus an körperlicher Fitness für den Radtouristen.

Die beliebtesten Radrouten in Österreich

Berge, Flüsse und Seen; dichte Wälder sowie Obst- und Weinbaugebiete: Aufgrund seiner reizvollen Landschaft und seines hervorragend ausgebauten Radwegenetzes ist Österreich ein besonders beliebtes Ziel für Radtouren. Zudem locken natürlich die österreichische Gastfreundschaft und die kulinarischen Highlights der einzelnen Regionen. Einige Fernradwanderwege eignen sich für längere Touren bzw. einen ganzen Urlaub:

  • Der Ennsradweg (Länge: 263 Kilometer, Flachauwinkel bis Enns)
  • Der Traisental-Radweg (Länge: 107 Kilometer, Traismauer bis Mariazell)
  • Der Mühlviertelradweg (Länge: 238 Kilometer, Kramesau a.d. Donau bis Neustift oder Arbesbach)
  • Der Neusiedler See-Radweg /Länge: 121, 5 Kilometer, Neusiedl a. See bis Neusiedl a. See)

Weitere Fernradwanderwege führen über die österreichischen Anrainerstaaten Deutschland, Tschechien, Italien und Slowenien:

  • Der Römerradweg (Länge: 232 Kilometer, Passau/D oder Schärding/A bis Attersee/A oder Enns/A)
  • Der Drauradweg (Länge: 358 Kilometer, Toblach/I bis Maribor/SLO)
  • Der EuroVelo 9 (Länge: 568 Kilometer, Blansko-Brno/CZ bis Maribor/SLO)

Weitere Beschreibungen der hier vorgestellten Routen und weitere Fernradwege gibt es übrigens unter radtouren.at.

 

Radtouren nach Schwierigkeitsstufen: Vom Anfänger bis zum Profi

Durch die vielen unterschiedlichen Steigungsgrade sind die österreichischen Radwege sowohl für Einsteiger als auch für Profis geeignet. Aber selbst absolute Anfänger, die in ihrer Freizeit höchstens mal zum Einkaufen mit dem Fahrrad fahren, haben auf diesen Radtouren Spaß – schließlich muss nicht der ganze Weg vom Start bis zum Ziel, sondern kann auch nur ein einzelner Streckenabschnitt befahren werden. Eine angenehme und wenig herausfordernde Route ist z.B. der zweite Teil des

  • Tauernradwegs (Länge: 264 Kilometer, Krimml/A bis Passau/D)
      Hier finden Radfahrer auf dem letzten Abschnitt zwischen Salzburg und Passau eine sehr flache Strecke mit nur wenigen Erhebungen vor. Auch der gesamte
  • Mur-Radweg (Länge: 457 Kilometer, Muhr i.Lungau/Sticklerhütte bis Legrad)
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eignet sich hervorragend für Radwander-Neulinge, da es auf diesem Flussradweg zumeist leicht bergab geht.

Unterkünfte und Service für Radwanderer

Am Ende eines Radwandertages möchte man ins Bett schlüpfen und das Rad sicher abstellen. Aber vielleicht benötigt das Fahrrad eine kleine Reparatur? Und was ist eigentlich mit der verschwitzten Radlerkleidung? Auf die besonderen Bedürfnisse von Radtouristen haben sich die fahrradfreundlichen Unterkünfte bzw. „Bett und Bikes“ in Österreich spezialisiert. Diese Hotels oder Pensionen bieten zumeist folgenden Service für Radwanderer:

  • Diebstahlsichere Unterbringung des Fahrrads
  • Kostenlose Nutzung eines Fahrrad-Reinigungsplatzes und von Werkzeug bzw. Flickzeug
  • Infomaterial zu Touren, teilweise auch buchbare Touren
  • 24h-Wäscheservice und/oder einen sogenannten „Trockenraum“ für feuchte Radlerkleidung
  • Kein Preisaufschlag für eine Nacht bzw. Einzelzimmer in der Nebensaison

Wir haben „Bett und Bikes“ in Österreich recherchiert – ein Überblick:

Planung und Vorbereitung der Tour

Egal, ob man zu zweit oder in einer größeren Gruppe unterwegs sein wird: Man sollte die Ferien im Fahrradsattel immer gemeinsam planen, um möglichst alle Erwartungen erfüllen zu können und niemanden körperlich zu überfordern. Fragen, die im Vorfeld geklärt werden sollten, sind u.a.:

  • Welche Route soll es sein?
  • Wie können die Fahrräder vom Heimatort zum Startort der Radtour transportiert werden? (klassischerweise per Auto mithilfe eines Fahrradträgers mit Dach-, Kupplungs- oder Heckmontage)
  • Welchen Schwierigkeitsgrad soll die Tour haben?
  • Wie schnell kann/darf die Tour gefahren werden?
  • Wo kann man während der Tour günstig und bikefreundlich übernachten?
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Für Regionen mit wenigen Übernachtungsmöglichkeiten empfiehlt es sich, rechtzeitig Zimmer in fahrradfreundlichen Unterkünften zu reservieren. Da es riskant ist, sich während einer Tour nur auf das GPS-Gerät zu verlassen, sollten sich Radtouristen vor Beginn der Ferien auch unbedingt die Zeit nehmen, entsprechendes Kartenmaterial zu besorgen und die angestrebte Route plus Alternativrouten, Pausenmöglichkeiten und Notunterkünfte dort einzuzeichnen. Ein Flaschenhalter, der am Rahmendreieck des Rads befestigt wird, ist eine sehr sinnvolle Investition. Dadurch muss die Trinkflasche – die ein Fassungsvermögen von 1L haben sollte – nicht im Rucksack mitgeschleppt werden. Das Rad sollte vor Beginn der Radwandertour noch einmal von einem Fachmann durchgecheckt werden. Wer über einen längeren Zeitraum regelmäßige Radurlaube plant, schafft sich idealerweise ein passendes Mountainbike an: ob leichtes „Hardtail“ oder „Fully“ mit zusätzlicher Dämpfung, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Fahrradfachgeschäfte bieten hier eine kompetente Beratung an. Es kann sich außerdem lohnen, sich vor Reisebeginn noch einmal die wichtigsten Handgriffe für Notfallreparaturen am Fahrrad zeigen zu lassen.

 

Ausrüstung und Packliste

Gut sitzende, funktionale Kleidung sowie Schutzzubehör ist beim Radwandern wichtig. Ein absolutes Muss ist natürlich der Helm – am besten in einer Variante, bei der die Luft zirkulieren kann. Auch ein Regencape, das bei einem Wetterumschwung schnell übergeworfen werden kann, zahlt sich so gut wie immer aus. Außerdem empfehlen sich eine Bike-Hose, ggf. mit Sitzpolstern, sowie Handschuhe. Optional: Ellbogen-, Schienbein- und Knieprotektoren sowie eine Brille als Schutz gegen die in den Bergen oft sehr intensive Sonneneinstrahlung. Der Rucksack für die Radtour(en) sollte nach der Devise „So viel wie nötig, so wenig möglich“ gepackt werden und bereits im leeren Zustand wenig wiegen. Folgendes gehört aber auf jeden Fall hinein:

  • Trinkflasche (falls diese nicht im Flaschenhalter befestigt werden kann), befüllt mit Wasser oder Apfelschorle
  • Energieriegel, Bananen und ähnliche Sattmacher für Unterwegs
  • GPS-Gerät und aktuelle Radwanderkarte
  • Ein Erste-Hilfe-Set
  • Ein Mobiltelefon mit darin eingespeicherten Notfallnummern (z.B. die lokale Bergrettung) plus Aufladegerät
  • Fahrrad-Flickset inkl. Ersatzschläuchen, Reifenheber, Minipumpe, Nippelspanner
  • Taschenlampe

Hat man die Radtour-Planung rechtzeitig mit allen Teilnehmern erledigt und die nötige Ausrüstung angeschafft, kann das Radwandern losgehen. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen: Der Urlaub im Fahrradsattel lebt auch vom Abenteueraspekt – es bereichert die Radtour, offen für Überraschungen und Entdeckungen zu sein.

- Artikel vom MjcuMDYuMjAxNg==

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