Kind beim Kinderfriseur © Veronika Galkina / Fotolia.comFamilie

„Messer, Gabel, Schere, Licht, sind für kleine Kinder nicht“, so lautet der berühmte Satz aus dem „Struwwelpeter“, einem der bekanntesten deutschen Kinderbücher. Die wenigsten Kinder würden da widersprechen, zu groß ist der Respekt vor gefährlichen Schneide-Werkzeugen. Der Merkspruch, der im Alltag für die Unversehrtheit der lieben Kleinen sorgt, kann in einer für Erwachsene alltäglichen Situation zu Problemen führen: Beim Haareschneiden. Kinderfriseure können ein Lied davon singen. Nicht wenige ihrer kleinen Kunden sind beim ersten Besuch voller Angst vor dem, was da auf sie zukommt. Und es kommt ja im wahrsten Sinne des Wortes etwas Bedrohliches auf sie zu: die Schere. Schnipp-Schnapp, klappert sie, und die scharfen Klingen tanzen gefährlich nah ans Gesichtsfeld heran.

Das könnte der Moment sein, an dem das Kind sich so unwohl fühlt, dass an ein entspanntes Haareschneiden nicht mehr zu denken ist. Doch kann es auch ganz anders ablaufen, und die Kleinen genießen geradezu, dass sie professionell verschönert werden: Bei einem Kinderfriseur.

Frisiersalons für kleine Rennfahrer und Prinzessinnen

Ein Friseur, der sich auf das Frisieren von Kindern spezialisiert hat, versteht es, für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen, wenn sich das erste Mal die Schere dem Kinderkopf nähert.

Zur Auflockerung der Situation trägt idealerweise bereits die Umgebung bei: Das absolute Highlight sind ganz und gar kindgerecht eingerichtete Frisiersalons. Dort gibt es zum Beispiel Kinderbedienstühle in Form von Motorrädern, Flugzeugen oder einem Prinzessinnen-Thron. Die Wände sind in hellen Farben gestrichen oder mit dazu passenden Motiven verschönert. Die Spiegel sind extra groß, lustig designt und daneben sind Bildschirme platziert, auf denen Zeichentrickfilme laufen. Auch Shampooflaschen und Frisierzubehör im Comic-Stil sorgen für ein spannendes Ambiente. Da wird der Besuch beim Kinderfriseur zum Abenteuer und so manches Kind kann den nächsten Termin gar nicht mehr erwarten. Wenn doch nur die Haare schneller wachsen würden!

Friseure mit gemischtem Publikum können Spielecken und Kinderbücher bereithalten, um die Wartezeit der Kinder zu überbrücken. Und eine Auflage für den Frisierstuhl sorgt dafür, dass das Kind darauf bequem sitzen kann und nicht auf der zu großen Sitzfläche „verloren“ geht.

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Der Kinderfriseur als Partner in Style

Das Wichtigste für einen erfolgreichen und entspannten Besuch beim Kinderfriseur ist aber der Friseur selber. Er sollte nicht nur pädagogische Kompetenz haben und wissen, wie er adäquat mit Kindern verschiedener Altersklassen und ihren Ängsten umgeht, sondern auch ein aufrichtiges Interesse an den Nachwuchs-Kunden Kinder haben ein untrügliches Gespür für ehrliche oder aufgesetzte Freundlichkeit und werden bei echtem Verständnis für ihre Sorgen deutlich gelassener eine Schere in ihre Nähe lassen.

Freundlich, gelassen, an Kindern interessiert: Gibt es noch etwas, was ein Kinderfriseur braucht? Ganz klar: Geduld. Wenn diese bei ihren kleine Kunden nachlässt, gleicht er das freundlich und lustig aus. Das Haareschneiden selbst sollte möglichst spielerisch erfolgen, dabei viel erklärt und gezeigt werden. Und eines darf natürlich auch nicht zu kurz kommen: Das Wissen, was gerade auf Kinderköpfen angesagt ist. Denn auch die jungen Kunden möchten gefragt werden, was sie gerne hätten und sich nach dem Besuch beim Kinderfriseur schöner fühlen und. So wird der Kinderfriseur zum Partner in Style!

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>>>Lesetipp:  Kinderfotografie: Mehr als ein Knopfdruck

Kein Kinderkram: Die Angst vor dem Friseur

Kein Zweifel: Beim Umgang mit Kindern auf dem Friseurstuhl muss der Friseur sehr viel Fingerspitzengefühl beweisen.

Die Angst ist ganz normal und unterschiedlich ausgeprägt

Jedes Kind ist anders und nicht alle Kinder haben Angst vor dem Friseur, aber manche fürchten ihn so sehr, wie manch ein Erwachsener den Termin beim Zahnarzt. Darauf muss der Friseur eingehen und gleichzeitig wissen, dass diese Angst völlig normal und Teil der kindlichen Entwicklung ist.

Fremde Umgebung und Friseurwerkzeuge erscheinen bedrohlich

Die Gründe für die Ängste sind vielschichtig: Da ist zum einen die ungewohnte Umgebung und die „gefährlichen“ Werkzeuge Kamm und Schere. Viele Kinder sind sehr empfindlich und das Ziepen beim Kämmen mit einem feinzinkigen Kamm bereitet ihnen Schmerzen. Oder sie haben sich schon einmal mit einer Schere beim Basteln geschnitten und haben Angst, dass das Haareschneiden genauso weh tut. Auch das Hantieren mit den scharfen Klingen im unmittelbaren Gesichtsfeld erscheint bedrohlich. Das können sogar die meisten Erwachsenen nachvollziehen und schließen beim Ponyschneiden lieber die Augen. Doch selbst mit geschlossenen Augen spürt man das nächste „Grauen“ des Friseurbesuchs: Das unangenehme Kribbeln der abgeschnittenen Haare überall im Gesicht. Wie gern würden sich die meisten Kinder da schütteln und mit den Händen durch das Gesicht fahren, doch das ist auf dem Friseurstuhl leider verboten, damit die scharfe Schere keine Löcher in die Frisur oder – noch schlimmer – ins Ohrläppchen schneidet.

Das lange Stillsitzen löst Stress aus

Das lange Stillsitzen ist einer der größten Stressauslöser beim Besuch des Friseurs. Je kleiner das Kind ist, desto schwerer fällt es ihm, seinen natürlichen Bewegungsdrang zu unterdrücken. Dazu fühlt es sich der fremden Person mit der Schere in ihrer Hand ausgeliefert.

Angst ist in einem bestimmten Alter Teil der kindlichen Entwicklung

Und schließlich kommt noch eine weitere Angst dazu, die nicht direkt mit dem Friseur zu tun hat, sondern viel mehr mit der kindlichen Entwicklung. Ein Kleinkind ist gerade dabei zu lernen, dass es ein vollständiger und eigenständiger Mensch ist. Doch der Gedanke, sich von Dingen zu trennen, die unmittelbar zu ihm gehören – in dem Fall den Haaren – kann sehr große Furcht auslösen. Psychologen sprechen hier von Kastrationsängsten.

Die Ängste des Kindes sind wichtiger als das Haareschneiden

Ganz wichtig ist, dass kein Zwang ausgeübt wird. Das heißt, lieber einmal den Friseurbesuch abbrechen, wenn die Angst zu groß ist. So lernt das Kind, dass seine Sorgen ernst genommen werden und es beim nächsten Mal auch wieder den Friseursalon verlassen könnte. Das ist dann aber meist gar nicht mehr nötig, weil allein diese positive Erfahrung die Ängste so reduziert, dass der nächste Versuch meist kein Problem mehr ist.

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Vorbereitung ist Alles

Die Eltern können bereits im Vorfeld mithelfen, dass der Besuch beim Kinderfriseur ein Erfolg wird:

  • Gerade für die ersten Besuche sollten Eltern ausreichend Zeit einplanen. Vielleicht kann das Kind schon ein wenig zuschauen, wie das Haareschneiden beim Kunden vorher abläuft und so sehen, dass nichts Unangenehmes passiert. Besonders gut funktioniert das, wenn die Eltern selber vor ihren Kind auf dem Friseurstuhl Platz nehmen und ihnen vorleben, dass sie das Haareschneiden sogar genießen.
  • Sehr ängstliche Kinder können schon zu Hause auf den Friseurbesuch vorbereitet werden. Es gibt diverse Kinderbücher, in denen das Haareschneiden thematisiert wird und die man gemeinsam lesen und dann darüber sprechen kann.
  • Auch Kindersendungen greifen das Friseurthema auf, wie hier eine Folge von „Conny“:
  • Noch besser ist es, zu Hause selber einmal Friseur zu spielen und das Haareschneiden zu üben. Dazu sollten aber besser nicht die Puppe oder der Teddy herhalten, da denen die Haare leider nicht mehr nachwachsen. Stattdessen sind die Bastelfähigkeiten der Eltern gefragt. Mama oder Papa malt ein Gesicht auf stabile Pappe, um das ringsherum Löcher hineingestanzt werden. Durch diese Löcher „wachsen“ die Haare aus Wollfäden heraus und dürfen vom Nachwuchs ganz nach Belieben gestutzt werden.
  • Ist der große Tag beim Kinderfriseur gekommen, hilft es, das Lieblingsspielzeug oder -buch mitzunehmen, sodass sich das Kind beschäftigen kann und etwas Vertrautes dabei hat. Damit der „kleine Tröster“ tatsächlich seinen Sinn erfüllt, sollten kleine Pausen gemacht werden. Danach fällt das Stillhalten dann umso leichter.
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Ab wann kann mein Kind zum Kinderfriseur und was kostet das?

Es gibt keinen festgelegten Zeitpunkt, wann der erste Besuch bei einem Kinderfriseur sinnvoll ist. Das kommt immer auf das Kind und seinen Haarwuchs an.

Die meisten Mütter gehen mit ihrem Kind im Alter von zwei bis vier Jahren zum ersten Mal zum Kinderfriseur. Das trifft meist die Jungs, denn so ein richtiger Jungs-Schnitt soll kurz und akkurat sein. Ohne Übung ist das zu Hause für die Mama nicht so einfach hinzubekommen. Manchmal ist auch ein verunglückter Versuch der Auslöser für den Termin beim Friseur, als Rettungsmaßnahme für Zick-Zack-Ponys oder Löcher. Bei Mädchen lässt man die Haare häufiger einfach wachsen und schneidet lediglich hin und wieder die Spitzen. Das muss nicht so regelmäßig sein wie bei einem Kurzhaarschnitt. Dafür mögen sie witzige Haarverlängerungen mit bunten Strähnen oder Federn.

Die Preise für Kinderfriseure variieren von Salon zu Salon, und richten sich nach Alter oder Zeitaufwand, manchmal auch nach der Körpergröße des Kindes. Meist gibt es für weniger Geld einen einfachen Trockenhaarschnitt, bei Preisen über 20 Euro sind dagegen noch Föhnen und sogar Gel mit drin. Ganz wie bei den Großen!

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