Immer mehr Studierende nehmen ihr Studium an einer der privaten Hochschulen in Deutschland auf. Im Winter 2014/2015 waren laut Statistischem Bundesamt 180.476 Studierende in einer Privathochschule eingeschrieben. 22.577 mehr als im Winter 2013/2014, in dem die Zahl der Studierenden gegenüber dem Vorjahr um 20.085 Studentinnen und Studenten gewachsen war. Die steigende Tendenz lässt sich bereits seit mehreren Jahren beobachten.
Was sich trotz des verstärkten Zulaufs hartnäckig hält, sind Vorurteile: „Da zahlt der Papa für den Bachelor“ und „Da kommen die hin, die’s an der Uni nicht schaffen“ sind wohl die bekanntesten. Wie ist es tatsächlich um private Hochschulen bestellt? Sind sie vielleicht sogar ein Karriere-Sprungbrett wie vielerorts behauptet wird?
Unterschiede zwischen staatlichen und privaten Hochschulen
Private Hochschulen, die entweder von gemeinnützigen Trägern oder von Unternehmen betrieben werden, die im Bildungsbereich tätig sind, gehören ebenso wie kirchliche Hochschulen zu den nichtstaatlichen Einrichtungen. Sie unterscheiden sich – ebenso wie staatliche Hochschulen – in private Universitäten, private (Fach-)Hochschulen und private Duale Hochschulen. Das Studium an einer Privathochschule ist jedoch in vielen Punkten anders als das Studium an einer staatlichen Hochschule.
Studiengebühren an privaten Hochschulen
„Qualität hat ihren Preis“ ließe sich hier eine altbekannte Aussage wiederholen. Die finanziellen Aufwendungen an Hochschulen in privater Trägerschaft sind weit höher als an staatlichen Hochschulen. Während an staatlichen Hochschulen keinerlei Studiengebühren erhoben werden, sondern lediglich ein Semesterbeitrag zwischen 150 und 250 Euro anfällt, beziffert der Verband der Privaten Hochschulen die durchschnittliche monatliche Gebühr mit 500 Euro. Diesen Betrag können Wohlhabende zweifellos leichter aufbringen. Allerdings gibt es Finanzierungsmöglichkeiten, die die entstehenden Kosten auch für Studierende, die sich die Studiengebühren eher nicht leisten können, doch noch tragbar gestalten können:
- BAföG
ist die Kurzbezeichnung für Bundesausbildungsförderungsgesetz. Dieses regelt die finanzielle Unterstützung in der Ausbildung befindlicher Personen durch den Staat. - Bildungskredit
steht für die Ausbildungsfinanzierung durch einen zinsgünstigen und zeitlich befristeten Kredit, der alternativ oder auch zusätzlich zum BAföG angeboten wird. - Studienkredit
wiederum steht für einen Kredit für die Ausbildungsfinanzierung, den nicht der Staat vergibt, sondern immer mehr Kreditinstitute. - Stipendium
alias Begabtenförderung bezeichnet die finanzielle Förderung von Personen, die besonders gute Leistungen erbringen. - Nachlaufende Studiengebühren
sind eine Art der Finanzierung, die immer mehr private Hochschulen anbieten. Hier müssen die Studiengebühren nicht während des Studiums bezahlt werden, sondern erst, wenn es das Einkommen des Absolventen gestattet.
Praxisnähe als Prinzip
Private Hochschulträger pflegen enge Kontakte zu den Unternehmen der für ihre Studierenden relevanten Wirtschaftssektoren. Es wird mehr Wert auf Praxisbezug als auf wissenschaftliche Ausrichtung gelegt und Lerninhalte werden eng auf die Anforderungen der jeweiligen Betriebe abgestimmt. Auch die Lehrpläne entstehen nicht selten in Absprache mit Verantwortungsträgern aus den jeweiligen Arbeitsbereichen. Häufig sind die Dozenten selbst in dem Themenbereich tätig, den sie unterrichten. Zum Teil gibt es Partnerprogramme, die es den Studierenden ermöglichen, sich Rat bei denjenigen zu holen, die im angestrebten beruflichen Umfeld arbeiten. Viele Absolventen haben es nicht schwer, eine Anstellung zu finden, da sie schon während des Studiums Kontakt zu potentiellen Arbeitgebern hatten, die sie als Dozenten, als Anbieter von studienbegleitenden Praktika oder innerhalb von besagten Partnerprogrammen kennengelernt haben.
Andere Zulassungsverfahren
Einer der Aspekte, in denen sich private wesentlich von staatlichen Hochschulen unterscheiden, ist das Zulassungsverfahren. Während es an staatlichen Hochschulen wenig Studienfächer gibt, für die nicht ein bestimmter Abiturnoten-Schnitt – der Numerus Clausus – notwendig ist, haben Studienanwärter an privaten Hochschulen, die bei ihrer direkten Bewerbung oft auch ein Motivationsschreiben verfassen müssen, zumeist Eignungstests zu durchlaufen. Die Tatsache, dass Schulnoten oft nur wenig über die Befähigung für ein bestimmtes Studium aussagen, gibt diesem Verfahren recht. Und tatsächlich sind es nur zwischen acht und neun Prozent der Studierenden, die ihr Studium hier nicht abschließen.
Mehr als nur eine Matrikelnummer
Private Hochschulen haben meist eine überschaubare Größe. Durchschnittlich 30 Studierende kommen daher auf einen Dozenten, was einen engen Kontakt und eine individuelle Betreuung ermöglicht. Überfüllte Vorlesungen gibt es hier nicht. Lehrveranstaltungen im kleinen Kreis sind die Regel.
Moderne Ausstattung dank Studiengebühren
Dank der erhobenen Studiengebühren und der oft einfließenden Gelder von Sponsoren verfügen private Hochschulen über ein großes Budget, das sie in eine moderne Ausstattung und in einen guten Service investieren. Dadurch können die Studierenden von Privathochschulen nicht nur mit modernen Rechnern und aktueller Software arbeiten, sondern haben beispielsweise auch rund um die Uhr die Gelegenheit, Computerpools und Bibliotheken zu nutzen.
Effiziente Organisation
Charakteristisch für das Studium an einer Privathochschule ist die straffe Organisation. Die Tatsache, dass die Studierenden ihr Studium nicht mehr selbst organisieren, wird oftmals als ‚Verschulung‘ kritisiert. Allerdings trägt sie maßgeblich dazu bei, dass Studierende, die ihr Studium nicht innerhalb der Regelstudienzeit durchlaufen, an privaten Hochschulen eine Seltenheit sind. Selbstverständlich bringt ein rasches und effizientes Studium Arbeitsaufwand mit sich, erhöht jedoch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Berufsbegleitend studieren
Das Angebot an berufsbegleitenden Studiengängen und Fernstudiengängen wächst stetig und ist vor allem für Berufstätige attraktiv, die sich weiter- oder umqualifizieren möchten. Allerdings finden sich wenig Angebote staatlicher Hochschulen in diesem Bildungssegment, sondern fast ausschließlich Angebote privater Hochschulen.
Studiengänge und Karrierechancen
Private Hochschulen bieten die unterschiedlichsten Studiengänge an. Die Bandbreite erstreckt sich von sehr spezifischen Studiengängen wie Coffeemanagement über Medizin bis hin zu Wirtschaftsinformatik. Letztendlich hängt es natürlich vom Arbeitgeber in spe ab, welche Art von Ausbildungsabschluss er bevorzugt und selbstverständlich ist das Studium an einer privaten Hochschule keine Garantie für eine Glanzkarriere. Unter dem Strich zählen stets die Leistungen des Einzelnen. Doch für einige Fachgebiete wie z.B. Wirtschaftswissenschaften gilt das Studium an einer Privathochschule als der beste Weg zum beruflichen Erfolg.
Ausgewählte Privathochschulen in Deutschland
Steinbeis School of Management and Innovation
Die Steinbeis School of Management and Innovation an der Steinbeis-Hochschule Berlin (Steinbeis-SMI) bietet an den Standorten Berlin, München, Frankfurt und Stuttgart berufsbegleitende Managementstudiengänge für Fach- und Führungskräfte an. Durch die starke Ausrichtung auf dynamische, kompetitive Märkte mit hoher Veränderungsgeschwindigkeit und Innovationsdruck hat sich die Steinbeis-SMI v.a. im Marketing, der Medienlandschaft und der Kreativwirtschaft etabliert. Durch Kooperationen mit ausgewählten Partnern und Förderern aus Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht die Steinbeis-SMI ihren Studierenden ein innovatives und unternehmerisches Studium, welches sich dank hochaktueller Lehrinhalte, einer konsequenten Praxisorientierung, neuester wissenschaftlicher Methoden sowie studienintegrierter Unternehmensprojekte stets am Puls der Zeit bewegt.
www.steinbeis-smi.deESCP Europe
Die ESCP Europe, die weltweit älteste Wirtschaftshochschule (est. 1819), mit ihrem seit 1973 bestehenden Multi-Campus Modell in Berlin, London, Madrid, Paris, Turin und Warschau "lebt" und fördert aktiv den europäischen Gedanken. Heute hat die ESCP Europe rund 4.000 Studierende und 5.000 Executives aus über 90 Nationen an ihren sechs europäischen Standorten. Die ESCP Europe in Berlin ist als wissenschaftliche Hochschule staatlich anerkannt und bundesweit die erste Hochschule, die von allen drei wichtigen internationalen Akkreditierungsagenturen – AACSB, AMBA und EFMD (EQUIS) – anerkannt wurde und damit die so genannte „Triple Crown“ erhalten hat. Als solche kann sie Abschlüsse verleihen, inklusive Doktortitel. Ihr Erfolg spiegelt sich auch in Rankings wider – im FT European Business School Ranking belegt die ESCP Europe regelmäßig Spitzenplätze.
www.escpeurope.euFOM Hochschule
Die FOM Hochschule bietet seit über 20 Jahren Studiengänge, die auf Berufstätige ausgerichtet sind und außerhalb der Arbeitszeiten absolviert werden können. Zur Auswahl stehen an 30 Standorten in Deutschland Bachelor- und Masterstudiengänge aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwesen.
www.fom.deHochschule für Telekommunikation Leipzig
Die HfTL ist keine Massenhochschule, sondern eine Einrichtung, die ihren Studierenden die bestmögliche persönliche Betreuung anbietet. Studierende können zwischen direkten, als auch dualen und berufsbegleitenden Bachelor- und Masterstudiengängen wählen. Es gibt zudem ein MINT-Bonbon, ein Stipendienprogramm der Deutschen Telekom, mit dem Direkt-Studierende (in der Regelstudienzeit) ohne Studiengebühren studieren können.
www.hft-leipzig.deMerz Akademie in Stuttgart
Die staatlich anerkannte Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien in Stuttgart begreift sich als Denk- und Experimentallabor, in dem die Studierenden ihre eigenen Interessen eng mit dem Gestaltungsstudium verbinden können. Sowohl im Bachelor- wie auch im Masterstudium mit den Studienschwerpunkten Film und Video, New Media und Visuelle Kommunikation werden Theorie, Kunst und Technologie auf neuartige Weise miteinander verbunden.
www.merz-akademie.deSRH Hochschule für Wirtschaft und Medien in Calw
Interesse an einem Studium im Bereich Marketing und BWL? Die SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien in Calw bietet Bachelor- und Masterstudiengängen wie BWL, Marketing- oder Kulturmanagement. An dieser staatlich anerkannten Hochschule sind rund 300 Studierende eingeschrieben, die nicht nur Fachwissen, sondern auch interkulturelle Kompetenzen sowie Soft Skills vermittelt bekommen.
www.hochschule-calw.denta Naturwissenschaftlich-Technische Akademie Isny
Die nta Isny ist Fachhochschule und Berufskolleg in einem und bereitet auf eine Tätigkeit im MINT-Bereich vor. Ob Chemie, Pharmazie, Informatik oder Physik-Ingenieurwesen - der Studierende bekommt alle fachlichen Kompetenzen an die Hand, um in der Industrie und Forschung national wie international richtig durchzustarten. Die im wunderschönen Allgäu gelegene Hochschule legt auf eine praxisnahe Ausbildung Wert, genauso wie auf die persönliche Betreuung durch die Dozenten.
www.nta-isny.deHAM - Hochschule für angewandtes Management
Die Hochschule für angewandtes Management (HAM) ist die größte private Hochschule in Bayern. Das semi-virtuelle Studienformat, ein Mix aus Fern- und Präsenzstudium sowie Flexibilität bilden den Schlüssel zum Erfolg. An 6 Standorten deutschlandweit stehen z.T. englischsprachige, managementbezogene Bachelor- und Masterstudiengänge mit Spezialisierung im betriebswirtschaftlichen Sektor und Branchenfokus zur Auswahl.
www.fham.deHSBA Hamburg School of Business Administration
Die HSBA ist eine staatlich anerkannte Hochschule im Herzen Hamburgs. Sie bietet betriebswirtschaftliche Studiengänge in dualer und berufsbegleitender Form für rund 840 Studierende an. Die HSBA wurde 2004 von der Handelskammer Hamburg gegründet und kooperiert heute mit über 250 Unternehmen. Ihre Studiengänge zeichnen sich durch eine gute Verknüpfung von Theorie und Praxis aus.
www.hsba.deCologne Business School
Die Cologne Business School (CBS) ist international ausgerichtet, staatlich anerkannt und zählt zu den deutschen Top-Wirtschafts-Fachhochschulen. In acht modernen Bachelorprogrammen können Sie in sechs bis acht Semestern den weltweit angesehenen Hochschulabschluss „Bachelor of Arts“ erreichen. Zusätzlich runden eine umfassende Sprachenausbildung, Auslandsaufenthalte, Kurse in Soft Skills und Präsentationstechniken Ihr Qualifikationsprofil ab.
www.cbs.deWilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften in Fürth
Die Wilhelm Löhe Hochschule (WLH) ist eine spezialisierte Managementhochschule im Themenbereich Gesundheit, Versorgung und Pflege und bietet interdisziplinär ausgerichtete Studiengänge in der Wachstumsbranche Gesundheits- und Sozialwirtschaft an.
www.wlh-fuerth.dehochschule 21: Gesundheit - Technik - Bauwesen
Die private hochschule 21 in der Hansestadt Buxtehude ist eine innovative Fachkräfteschmiede für die Metropolregion Hamburg. Der Mix aus akademischer Hochschulausbildung und Praxiserfahrung macht die Absolventen zu nachgefragten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Die hochschule 21 arbeitet mit über 850 Partnern aus der Wirtschaft zusammen. Angeboten werden acht duale Studiengänge, die mit dem Bachelor of Engineering, bzw. Bachelor of Science abschließen und ein Masterstudiengang „Führungskompetenz MBA“.
www.genialdual.deFrankfurt School of Finance & Management
Die Frankfurt School of Finance & Management ist eine forschungsorientierte Business School. Sie ist von EQUIS und AACSB International akkreditiert. Die Frankfurt School bietet Bildungsprogramme zu Finanz-, Wirtschafts- und Managementthemen an – dazu gehören Bachelor- und Masterprogramme, diverse MBA- und ein Promotionsprogramm, Executive Education, Zertifikatsstudiengänge, offene Seminare und Trainings für Berufstätige sowie Seminare und Workshops für Auszubildende. Die FS unterhält zusätzlich zum Frankfurter Campus Studienzentren in Hamburg und München sowie internationale Büros in Ankara (Türkei), Beijing (China), Pune (Indien) sowie Nairobi (Kenia).
www.frankfurt-school.deIUBH School of Business and Management
An der School of Business and Management bietet die Internationale Hochschule Bad Honnef • Bonn (IUBH) ein englischsprachiges Campusstudium, dessen internationale Ausrichtung großgeschrieben wird: Das Studium ist durchgängig englischsprachig, die Studieninhalte sind auf die Zukunft in einem internationalen Umfeld abgestimmt. Auf dem Campus lernen und lehren Studierende und Professoren aus über 95 Nationen. Alle Studiengänge sind staatlich akkreditiert, zertifiziert und haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, z.B. durch das CHE Hochschulranking oder die Premiumsiegel der FIBAA. Sie ist außerdem die einzige deutsche Hochschule im Verband „Hotel Schools of Distinction“ und die erste Hochschule, deren Tourismusstudiengänge mit Doppelabschluss von der Tourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) zertifiziert wurden. Neben dem Campusstudium bietet die IUBH auch praxisnahe duale Studienprogramme an der IUBH Duales Studium und ein flexibles Online-Studium im IUBH Fernstudium.
www.iubh.deRheinische Fachhochschule Köln (RFH)
Die Rheinische Fachhochschule Köln (RFH) ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule in privater gemeinnütziger Trägerschaft. Sie bietet 18 Bachelor- und 10 Masterstudiengänge Vollzeit, dual und berufsbegleitend an - in den Fachbereichen Ingenieurwesen, Medien, Medizinökonomie & Gesundheit, Wirtschaft & Recht sowie Logistikmanagement, Industrie- und Handel, Marketing- und Kommunikationsmanagement. Mit über 6000 Studierenden gehört die Rheinische Fachhochschule Köln zu den größten Bildungsträgern in Köln. Das Studium zeichnet kleine Semestergruppen und ein hohes Maß an Praxisnähe aus, das durch projektbezogenes Arbeiten, branchenerfahrene Dozenten/-innen und durch die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft erreicht wird.
www.rfh-koeln.deISM - International School of Management GmbH
Die International School of Management (ISM) gehört zu den besten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. Das belegen zahlreiche Rankings unabhängiger Organisationen. Ausgezeichnet werden unter anderem die internationale Ausrichtung und der Praxisbezug, die Qualität der Lehre sowie die kleinen Lerngruppen (ca. 30 Studenten pro Gruppe in den Bachelor-Programmen und ca. 25 in den Master-Studiengängen). Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main, Hamburg, München, Köln und Stuttgart.
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