Medien & Kultur

Rauchige Stimme, volle Lippen, voluminöses Haar, ein mysteriöser Look und vintage-Outfits machen aus Lizzy Grant, besser bekannt als Lana del Ray, die neue Nancy Sinatra.

Ihr erster Song schlug vor knapp einem Jahr ein wie eine Bombe. „Video Games“. Keiner, der den Song nicht mochte, keiner, der, wenn er das Video sah, nicht dachte, „wow, a star is born!“. Seit diesem Song hat sich einiges getan. Inzwischen ziert die 25-jährige mit dem eigenwilligen Stil die Frontseiten diverser Hochglanzzeitschriften, selbst die Vogue schmückte sich bereits mit der „Ikone im Zeitraffer“, wie sie auf der Titelseite der Intro so treffend genannt wird. Während sich die Künstlerin, deren Pseudonym sich aus dem alten Model Ford del Ray und dem Namen der Schauspieldiva Lana Turner zusammensetzt, innerhalb eines Jahres vom absoluten Geheimtipp zum umjubelten Star entwickelt hat, ist ihr Debutalbum „Born to die“ erst vor knapp einem Monat bei Universal erschienen. Doch was genau ist eigentlich dran an der 25-jährigen das ihren derart kometenhaften Aufstieg zum allumjubelten Star am Pop-Himmel erklären könnte?

Zwischen Himmel und Erde, geboren um zu sterben

Antwort auf diese Frage scheint in erster Linie in ihrer Hermetik zu geben, welche dem Publikum die im Pop-Business endlich wieder die lange vermisste Authentizität verspricht. Wenn man das Cover ihres Albums „Born to die“ betrachtet, ist die Sängerin mit dem scheinbar so einzigartigem Stilmix derart kunstvoll inszeniert, dass die Musik auch mittelmäßig sein könnte. Im Zentrum des Covers steht sie, der Star, die Person um die es hier nun einmal geht, Lana des Ray, in cremeweiser 20er-Jahre Bluse und die Haare ganz im Stile ihres ikonographischen Vorbilds Nancy Sinatra frisiert. Melancholisch und Weltvergessen schaut sie den Betrachter an, den Mund leicht geöffnet als würde sie gerade einen weichen Ton hauchen oder langsam den Zug einer Zigarette ausatmen. Das Cover bewegt sich farblich konsequent von Himmelblau bis Blütenweiß während diese Tonalität von dem dezenten Komplementärkontrast zwischen zartem Rot ihrer Lippen und dem Grün eines Baumes im Hintergrund konterkariert wird. Leicht schimmert ihr roter BH durch die seidene Bluse und auf der Höhe ihrer Brust liest man in himmelblau den Titel des Albums. „Born to die“. Wie simpel, wie wahr, wie demütig, wie schön. Als sei sie nur kurz herabgestiegen aus dem Reich des Himmels um mit dieser einen Platte eine simple Wahrheit zu verkünden, wir alle werden geboren um zu sterben. Es verwundert also nicht als vor kurzem zu lesen war, dass sie das Gefühl habe der Welt bereits alles gesagt zu haben und eigentlich nicht beabsichtige eine weitere Platte aufzunehmen. Vielleicht wäre das die einzige Chance als Legende, als moderner Mythos in diese doch so gottlose Pop-Geschichte einzugehen. Ähnlich wie Eheringe für junge Paare eine Entmystifizierung der Beziehung bedeuten, so würde eine zweite Platte Gefahr laufen das Mysterium Lana del Ray zu entzaubern. Zu monumental ihr erstes Album, zu schnell ihr Aufstieg zur Ikone. Lana del Ray ist vor allem eines: geheimnisvoll, und gerade deswegen vielleicht so gut.

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