Andalusien - die Alhambra © caciaca / pixabay.comReise & Kultur

Der Süden Spaniens mit den autonomen Regionen Andalusien und Murcia ist der Teil des Landes, den viele als das klassische Spanien betrachten. Hier sind Flamenco, Stierkampf, die schwarzen Andalusier-Pferde und der Sherry zu Hause. Zugleich ist das Gebiet geprägt von immensen Gegensätzen. Denn in Andalusien sind neben dem größten Feuchtgebiet Spaniens, das sich am Fluss Guadalquivir entlangzieht, auch die einzige Wüste Europas und mehrere Halbwüsten (bei Almería und Murcia) zu finden. Die sanften Dünen der scheinbar endlosen Küsten und die höchsten Gebirgsgipfel der iberischen Halbinsel in der Sierra Nevada stehen einander direkt gegenüber. Genauso wie die von der Sonne verbrannten Hügellandschaften und die Oasen entlang der Flüsse.

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Die Sierra Nevada aus der Vogelperspektive © Miroslawa Drozdowski / Fotolia.com

Beliebte Ausflugsziele in Andalusien

Andalusien war für deutsche Auswanderer schon immer ein attraktives Ziel. So ist es kein Wunder, dass es zahlreiche Dörfer gibt, die von Deutschen errichtet wurden. Die Zahl der deutschen Touristen in Andalusien ist in den vergangenen Jahren allerdings zurückgegangen. Deshalb startete die Region eine Marketingoffensive, um sich als Urlaubsziel für diese Zielgruppe wieder interessanter zu machen.

Empfehlenswerte Ausflugsziele und Orte in Andalusien sind:

  • die Costa del Sol mit vier großen Küstenabschnitten und den Orten Estepona, Mijas, Fuengirola, Marbella, Benalmádena, Vélez-Málaga, Nerja, Torremolinos, Málaga, Granada, Torre del Mar, Conil de la Frontera, Chiclana de la Frontera, Cádiz, Tarifa, Bolonia, Zahara de los Atunes, Sanlúcar de Barrameda, El Puerto de Santa María, Vejer de la Frontera, Chipiona, Barbate, Rota, Isla Christina
  • die beiden Nationalparks Coto de Doñana und Sierra Nevada
  • die Wandergebiete Sierra de Aracena, Sierra de Grazalema, Sierras de Cazorla, Cabo de Gata und Segura y Las Villas

Hier ist für jeden etwas dabei – für Strandurlauber, Wanderer, Kletterer und Entdecker ebenso wie für Singles, Verliebte und Familien.

Bedeutsame Sehenswürdigkeiten in Andalusien

Andalusien beherbergt einige atemberaubende maurische Bauwerke. Der gewaltige Komplex aus Burgen, Schlössern und Lustgärten, der über Granada thront, ist schon von weitem zu erkennen. Um zur „Alhambra“ zu gelangen, schreiten Besucher zunächst durch die Puerta de las Granadas, die in den Alhambrapark führt. Dieser zieht sich die Abhänge zwischen der Alhambrahöhe und dem Monte Mauror hinauf. Auf dem weiteren Weg ist bereits die Puerta de la Justicia, das alte Eingangstor der Alhambra, zu erblicken. Nur wenige Meter weiter befindet sich der heutige Eingang.

Erstes Ziel dürfte dann der Nasridenpalast „Palacio Nazariés“ sein, der bereits unter Jusûf I. 1333 begonnen, aber erst unter Mohammed V. bis 1391 vollendet wurde. Den Namen bekam die Alhambra dank des rot schimmernden Baumaterials. Medinat al-hambrá bedeutet nichts anderes als „rote Stadt“. Der Patio del Mexuar führt zum Patio de los Arrayanes, den Myrtenhof des Königspalastes, dessen Name vom mit Myrten eingefassten Teich in der Mitte herrührt. Hier erhebt sich gut sichtbar der 45 Meter hohe Torre de Comares, in dem der Gesandtensaal Sala de los Embajadores untergebracht ist. Er misst in der Höhe stolze 18 Meter und ist mit seinen über 150 Schmuckmotiven sicher einer der schönsten und am reichsten verzierten Räume der Alhambra.

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Neben der Alhambra gibt es in Andalusien viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • die Mezquita in Córdoba, eine Kathedrale, die einst eine Moschee war
  • der Aussichtspunkt „Mirador de San Nicolás“ in Granada
  • die Höhlen von Nerja in der Provinz Málaga
  • die Römische Brücke mit den 16 mächtigen Steinbögen in Córdoba
  • das Picasso-Museum in Málaga
  • das Glasmuseum in Málaga
  • der Stupa mit 33 Metern Höhe in Benalmádena
  • die Kathedrale von Jaén
  • die Brücke Puente Nuevo in Ronda
  • das gut erhaltene, historische Stadtzentrum in Casares

Sehenswürdigkeiten in den großen Städten Andalusiens

Hervorzuheben sind auch die Großstädte Granada, Sevilla, Cádiz und Málaga, denen Sie bei Ihrem Andalusien-Urlaub besonders viel Zeit schenken sollten.

Granada – Zeugnis einer längst vergangenen Zeit

Der alten maurischen Königsresidenz sieht man die glorreiche Vergangenheit noch heute an den zahlreichen arabischen Bauten an. Am eindrucksvollsten ist die bereits erwähnte, berühmte Alhambra (Königspalast), die auf einem Felsen über der Stadt thront und eigentlich eine kleine Stadt für sich ist.

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Blick auf die Alhambra © gekaskr / Fotolia.com

Dabei ist Granadas Lage allein schon traumhaft. Die Stadt liegt unweit der Costa del Sol im Inland, befindet sich am Fuße der Sierra Nevada und wird von zwei Bergvorsprüngen eingeschlossen. Der ganze Bereich ist durch die Schlucht des Río Darro in die Stadt und die Anhöhe der Alhambra geteilt. Der Río Darro verläuft in der inneren Stadt unterirdisch und mündet in den Río Genil.

Cádiz – die alte Stadt, die mit ihren lichtüberfluteten Plätzen lockt

Unweit von Sevilla, weiter im Süden an der Atlantikküste, liegt die wohl älteste Stadt Spaniens und Europas: Cádiz. Auf einem aus dem Meer ragenden Muschelkalkfelsen am Ende einer neun Kilometer langen Landzunge erbaut, wurde die Stadt als „Gadir“, was soviel wie „die Festung“ bedeutet, gegen 1 100 vor Christus von den Phöniziern gegründet.

Aufgrund der häufigen Zerstörungen durch Piraten und Kriege sind in Cádiz leider keine der ursprünglichen Gebäude erhalten geblieben. Die heutigen Bauten entstammen vornehmlich dem 17. und 18. Jahrhundert. Nur im archäologischen Museum mit seinen Ausgrabungen finden sich noch Teile der phönizischen Nekropole. Am Hafen entlang führt die Promenade Avenida Ramón zum Mittelpunkt der Stadt, der Plaza de España. Von dieser aus verlaufen die beiden Uferpromenaden Alameda de Apodaca und Alameda del Marqués de Comilla weiter durch Cádiz.

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Campo del Sur © Josemaria Toscano / Fotolia.com

Auf der Straße Campo del Sur, die sich auf der südlichen Kaimauer erstreckt, geht es an den wichtigsten Kirchen der Stadt vorbei, so auch an Santa Catalina, einer Klosterkirche von 1639. Schließlich sehen Sie auch die Catedral Nueva, eine dreischiffige Kirche, die zwischen 1722 und 1838 errichtet wurde, mit gewaltigen Pfeilern und Bischofsgräbern im Inneren. Einen Besuch ist insbesondere das Kirchenmuseum wert, das den Kirchenschatz zeigt. Zu diesem Schatz gehört auch die „custodia del millón“, eine ungefähr 4 Meter hohe Silbermonstranz, die angeblich mit einer Million Edelsteinen besetzt ist.

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Die Sonnenstadt Málaga

Entlang der feinen Sandstrände die sonnige Stadt Málaga an der Küste Südspaniens genießen – ein Traum für viele Urlauber. Zu den schönsten Stränden in Málaga und Umgebung zählen:

  • Playa de la Malagueta (1,2 km lang)
  • Playa El Palo (7 km lang)
  • Playa Huelín (0,7 km lang)
  • Playa Las Acacias (1,2 km lang)
  • Playa Benajarafe in Vélez-Malaga (mehr als 4 km lang)
  • Playa Almayate Bajamar in Vélez-Malaga (4 km lang)

Die von den Phöniziern gegründete Stadt durchlief eine wechselvolle Geschichte, die ihr einige bewundernswerte Sehenswürdigkeiten bescherte. Als sich die Stadt unter römischer Herrschaft befand, bestand ein enges Bündnis mit Rom, was für eine spanische Stadt eher außergewöhnlich war. Die Herrschaft der Araber, die Málaga über acht Jahrhunderte prägte, führte dazu, dass sich die Stadt zu einem wichtigen Handelsstandort im Mittelmeer entwickelte. Außerdem entstanden das Schloss Gibralfaro und die Mauer um Málaga.

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Malaga © Alex Tihonov / Fotolia.com

Besonders im Osten können sich Urlauber fernab vom Trubel der Stadt erholen. Die Regionen Pedregalejo und El Palo überzeugen durch ihre unmittelbare Nähe zum Meer und durch die sehr guten Busverbindungen ins Zentrum von Málaga. Neben zahlreichen Freizeit- und Wassersportaktivitäten am Tag, reizt die Stadt durch die vielen Bars und Pubs oder auch durch einen nächtlichen Spaziergang durch den historischen Teil des Zentrums. Heute ist Málaga die Hauptstadt der Costa del Sol und hat über 600 000 Einwohner. Außerdem befindet sich hier einer der wichtigsten Flughäfen des Landes.

Sehenswertes in der Natur und Anziehungspunkte für Kinder

Strände gibt es in Andalusien viele, doch gerade an der Costa del Sol sind für kleine und große Kinder zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten geboten. In der Nähe von Málaga befindet sich beispielsweise das Erlebnisbad „Aqualand Torremolinos“ mit mehreren Wasserrutschen. Ebenfalls in Torremolinos können mehr als 300 Krokodile im „Parque de Cocodrilos“ bestaunt werden.

Weitere Attraktionen für Kinder:

  • Vergnügungspark Tivoli mit Geisterbahn, Twister, Achterbahn und Westernshow
  • Selwo Marina Delfinarium und Sea Life, in denen Schildkröten, Delfine, Haie, Tintenfische und andere Tiere zu beobachten sind
  • Wasserpark „Parque Acuático Mijas“ in Fuengirola
  • Abenteuerpark Selwo Aventura in Estepona
  • die bekannten Tropfsteinhöhlen von Nerja
  • eine Fahrt mit der Seilbahn in Gibraltar auf den 425 Meter hohen Fels „The Rock“
  • Freizeitpark „Isla Mágica“ in Sevilla

Und wenn das den Kleinen noch nicht genügt, geht es weiter in den Wissenschaftspark von Granada, auf eine Kamelfarm in Almería oder in den Vogelpark Loro Sexi nach Almuñécar.

- Artikel vom MTkuMDMuMjAxOQ==

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