Immer mehr Menschen trainieren im Fitnessstudio. Das ist an sich durchaus zu begrüßen. Denn das Training fördert bei richtiger Ausführung nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Entwicklung eines ästhetischen Körpers. Doch ein Problem, das damit einhergeht ist, dass vor allem viele Frauen den Mythen und Marketing-Lügen rund um das Fitnessstudio-Training Glauben schenken. Welche Mythen und Irrtümer sich entwickelt haben und was die Wahrheit ist, berichtet dieser Artikel. Uns ist es ein Anliegen, unsere Leserinnen bei einer sportlichen Entwicklung zu unterstützen.
Problemzonen lassen sich mit Sport bekämpfen
Ach, wie schön wäre das: Einfach ein paar Situps und Crunches (wie diese richtig auszuführen sind, siehe hier) machen und schon wird der Bauch flacher und definierter. Beim Training der Problemzonen schmilzt das überschüssige Fett in diesen Regionen ja angeblich auch gleich mit. Doch genau das ist natürlich leider nicht der Fall. Es ist ein Rätsel, wie sich diese unsinnige Schlussfolgerung herausgebildet hat. Wahrscheinlich handelte es sich um die Verbreitung reiner Wunschgedanken. Die Wahrheit ist, dass man entweder am ganzen Körper Fett abnimmt oder gar nicht. Die Abnahme richtet sich dabei nach der sogenannten Kalorienbilanz (Quelle: fitforfun.de).
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Krafttraining sorgt bei Frauen für Muskelberge!
Ein weiterer Klassiker aus dem Bereich der Mythen und Legenden, die das Training von Frauen im Fitnessstudio bis heute begleiten ist, dass Krafttraining bei Frauen schon in kürzester Zeit für Muskelberge sorgte. Dieser Irrtum sorgt auch dafür, dass viele Frauen sich nicht an die Hanteln trauen, sondern stattdessen nur Cardio-Einheiten absolvieren. Dieses ausdauernde Bewegungstraining kann natürlich auch nicht schaden. Der Körper wird durch Cardio-Trainingseinheiten aber weit weniger in die gewünschte Richtung entwickelt, als es bei der Ausübung von Kraftsport der Fall wäre.
Nehmen wir einmal an, die Vorstellung stimmte und Frauen wären nach kurzer Zeit so muskulös wie Arnold Schwarzenegger. Wie kommt es dann, dass viele Filmschauspielerinnen, die bekanntlich Kraftsport betreiben, sehr schöne weibliche Figuren haben und keineswegs nach gedopten Bodybuildern aussehen? Ganz einfach: Weil dieser Mythos völlig unsinnig ist.
Die Begründung dafür lässt sich leicht liefern. Ein Mann, der naturgemäß in erhöhtem Maße sein primäres Sexualhormon Testosteron produziert und keine Steroide zu sich nimmt, sieht auch nach Jahren des Kraftsports nicht aus wie ein professioneller Bodybuilder. Wie soll dann eine Frau, deren primäres Sexualhormon Östrogen heißt und die sieben Mal weniger Testosteron produziert als ein Mann, innerhalb kürzester Zeit wie Hulk aussehen? Es funktioniert nicht, stimmt.
Stattdessen ist das Training an der Hantel gesundheitsförderlich und sorgt dafür, dass eine Vielzahl von Kalorien verbrannt werden. Zudem führt der Wachstumsreiz in der Muskulatur zu einer strafferen Optik und Haptik des Körpers. Besonders Damen, die oft Kniebeugen und ähnliche Mehrgelenksübungen absolvieren, freuen sich in der Regel über schnelle Fortschritte.
Kraftsport? Aber diese Schwielen! Und die Gelenke?
Beliebt ist auch die Vorstellung, dass Hanteltraining zu Schwielen führe. Das ist im Gegensatz zu unseren bisherigen Mythen nicht ganz, aber immerhin teilweise falsch. Korrekt ist, dass man bei schwereren Gewichten tatsächlich Schwielen an den Händen bekommen kann – aber die Gewichte müssten dann schon so schwer sein, dass auch trainierte Männer Probleme hätten, sie oft zu stemmen. Außerdem gibt es passendes Equipment, durch dessen Nutzung Frau Schwielen vorbeugen kann. Die Handschuhe von Gorilla Sports können beispielsweise helfen. Bei Zugübungen, die vor allem für den Rücken und den Bizeps effektiv sind, beugen Handschuhe den unschönen Beulen vor.
In diese Kategorie Mythos fällt wiederum die Geschichte, dass Hanteltraining die Gelenke schädigte. Wenn man sich Clips im Internet zu Gemüte führt, bei denen Athletinnen und Athleten halsbrecherische Verrenkungen mit den Gewichten vollführen, glaubt man dies gern. Investiert man hingegen genug Zeit in die richtige Technik und ein paar Euro in griffige Hanteln wie die von Proiron (gesehen auf Amazon) sowie – sofern man Probleme mit den Gelenken hat – in Bandagen, geht alles besser.
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Ernährungsmythen
Unser Beitrag beschäftigt sich primär mit den Irrtürmern rund um das Fitnessstudio-Training. Speziell beim Muskeltraining ist jedoch auch die korrekte Ernährung eine wichtige Komponente. Dabei gibt es leider auch ein paar unsinnige Mythen. Beispielsweise denjenigen, dass man nach 18:00 Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen sollte, weil der Körper sich dann bereits auf das Schlafen einstellte. Das ist natürlich Unsinn. Das hieße ja, dass man um 17:59 Uhr noch fröhlich Kohlenhydrate – zum Beispiel in Form von Chips, Nudeln und Co. – in sich hineinstopfen dürfte, dies um 18:01 Uhr dann aber bereits eine Todsünde im Bereich der Ernährung wäre. Was wäre übrigens dann, wenn man erst um 19:00 Uhr anfinge, zu trainieren? Dürfte man dann nur noch einen Eiweiß-Shake trinken und müsste dann darben? Natürlich stimmt dies alles nicht. Es ist vielmehr so, dass Kohlenhydrate allgemein nicht verteufelt werden und die radikalen Low Carb-Diäten, die bis heute fleißig empfohlen werden, zumindest mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden sollten.
Dass der Körper auch nach 18:00 Uhr Kohlenhydrate nicht direkt in Fettdepots umwandelt, dürfte ohne wissenschaftliche Studiennachweise einleuchten. Stattdessen passen sich der Körper – und damit auch das Verdauungssystem – an den individuellen Tagesablauf der jeweiligen Person an. Das heißt: Wenn mein Arbeitstag erst gegen 19 Uhr endet, was ja heutzutage durchaus vorkommt, und ich eine Stunde später anfange, zu trainieren, darf ich mir durchaus Energie in Form einer Banane oder eines belegten Brotes zuführen, ohne gleich dick zu werden.